Souvenirs sind eh nur kitschig

Sprechblase. Warum „andenken“ die letzte Rettung sein kann.

Keine Sorge, das passiert immer nur den anderen: Man will sich in der Besprechung nicht festlegen, weil man ahnungs- und planlos ist. Und man wird auch noch kritisiert, weil man nichts weiterbringt.

Da hilft nur der universelle Rettungsanker – eine Sprechblase der Sonderklasse: „Das habe ich auch schon angedacht.“ Die perfekte Choreografie dazu: wissend mit dem Kopf nicken, dabei langsam die Augen schließen und öffnen. Profis heben anschließend auch noch eine Augenbraue und sagen bestimmt: „Das habe ich auch schon angedacht.“ Diese Floskel wirkt – oft jedenfalls – und erspart, konkret werden zu müssen.

Denken hilft

Dabei funktioniert (an-)denken so: Es braucht einen Denkanstoß, der idealerweise zu einem Denkansatz führt. Mit viel Denkvermögen und ohne Denkverbote entsteht daraus eine Idee.

Ist sie gut, wird dem Anstoßgeber ein Denkmal gesetzt. Ist sie schlecht, wird man dem Denkanstoßgeber ein weniger liebevolles Andenken bewahren, und für seine denksportliche Leistung wird man ihm wohl kaum etwas zum Andenken schenken. Macht nichts – Souvenirs sind ohnehin meist eh nur kitschig.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter der Ressorts "Management & Karriere" und "Arbeitswelten" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

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