Denken zählt nicht

Sprechblase. Warum wir nicht nichts tun können.

Dass wir nicht nicht kommunizieren können, wissen wir spätestens seit Paul Watzlawick. Zugegeben: Das ist Wissen aus dem vorigen Jahrtausend. Wir wollen mutig einen Schritt weitergehen und an dieser Stelle ein großes Wort gelassen festhalten: „Wir können nicht nichts tun.“ Denn selbst wenn wir im Büro einem Tagtraum nachhängen, tun wir etwas: Wir tagträumen. Darum werden die Verben in der Volksschule ja bekanntlich Tunwörter genannt. (Schrecklich, erhält „tun“ doch auf der Wort-Ästhetik-Skala höchstens einen von zehn Punkten.)

Dass man nicht nichts tun kann, wissen aber viele Führungskräfte noch nicht. (Gut, sie lesen es ja auch zum ersten Mal hier.) Kein Wunder daher, dass sie bislang gern die Sprechblase „Wir müssen schauen (sic!), dass wir ins Tun kommen“ bemühen. Denken zählt also nicht. Dabei sollte es gerade in einer Wissensgesellschaft ein sehr produktives Tun sein.

Mit dem Ins-Tun-Kommen verhält es sich eben so ähnlich wie mit dieser paradoxen Situation. Der eine spricht mit einem anderen und schließt die Unterhaltung mit den Worten: „Es würde mich freuen, wenn wir ins Gespräch kämen.“

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter der Ressorts "Management & Karriere" und "Arbeitswelten" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

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