Weißt du, wie ich meine?

Warum es wichtig ist, Nein sagen zu lernen.

Mittlerweile 125 Mal standen an dieser Stelle Einpersonenstücke auf dem Programm. Es wurden (Buzz-)Worte, Phrasen und Formulierungen vor den Vorhang geholt, die nur einer Person bedürfen, um zur Sprechblase zu werden.

Diesmal aber handelt es sich um ein Zweipersonendrama. Und das geht so: Erster erklärt Zweitem wort- und gestenreich einen Sachverhalt oder Auftrag und schließt mit den Worten: „Weißt du, wie ich meine?“ Und jetzt passiert es – der Zweite antwortet: „Ja.“

Damit ist das Stück zu Ende – Abgang! – und die Sprechblase perfekt. Das wahre Drama beginnt aber möglicherweise erst später: Denn niemand kann genau wissen, was der andere meint. Niemand kann genau wissen, was der andere assoziiert. Und niemand kann wissen, welche Filme im Kopf des anderen ablaufen.

Hätte der Zweite einfach Nein gesagt, wäre alles anders gekommen. Er hätte die Sprechblase verhindert, das Stück wäre weitergegangen, und die beiden hätten die Chance gehabt, ihre Bilder zu vergleichen.

Aber es ist eben nicht immer so einfach, einfach „Nein“ zu sagen. Sie wissen, wie ich das meine.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter der Ressorts "Management & Karriere" und "Arbeitswelten" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2016)

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