Sprechblase Nr. 190. Warum „Stellschrauben“ bei Komplexem versagen.
Unglaublich: Daniel Düsentrieb, das Entenhausener Huhn mit Ingenieursdiplom, hat vor wenigen Tagen das gesetzliche Pensionsalter erreicht. 65 Jahre wurde die Disney-Figur, deren Motto „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör!“ ist. Tatsächlich: Ein Ingenieur hat es – leicht. In seiner mechanistischen Welt reicht es, an einzelnen Schrauben zu drehen, und schon funktioniert das Werkl (wieder).
Erstaunlich ist, dass sich viele Führungskräfte ebenfalls als Ingenieure sehen. Auch sie suchen laufend nach – Achtung Sprechblase – Stellschrauben.
Dabei werden sie gleichzeitig nicht müde, die Komplexität von allem und jedem zu erklären. Dass das System mehr verschiedene Ereignisse und Zustände hervorbringen kann als zähl- oder errechenbar sind.
Damit ihr Werkl funktioniert, müssen sie eher an ihrer Einstellung schrauben als an Stellschrauben drehen.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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