Sprechblase Nr. 197. Warum es Allrounder einfach einfacher haben.
Jobsuchende müssen sich entscheiden: Wie präsentieren sie sich optimal? Als Spezialist in einer ausgewählten Materie? Oder dank wikipedischen Wissens als Überblicker von allem und jedem? Generalist nannte man zweitere Ausprägung früher. Da man Generalisten aber gern unterstellt, von wenigem viel und von vielem wenig Ahnung zu haben, heißen sie heute meist – Achtung, Sprechblase – Allrounder vulgo Mädchen/Bursch für alles.
Trotzdem haben es die Allrounder einfach einfacher. Weil die „Generalistenverzerrung“ zeigt, dass zwar Spezialisten gesucht, letztlich aber Generalisten eingestellt werden. Und weil Jobausschreibungen künftig detaillierte Tätigkeitsbeschreibungen fehlen werden. Wer weiß schon, wie Aufgaben zukünftig aussehen?
Anpassungs- und Lernfähigkeit werden zählen. Na also: Jetzt wissen wir doch, was die Zukunft bringt.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
Die gesammelten Kolumnen finden Sie hier.
(Print-Ausgabe, 29.07.2017)