Sprechblase Nr. 235. Warum „hands-on“ nur eine Nullnummer ist.
Stellenanzeigen zu texten, ist keine einfache Aufgabe. Knackig und aussagekräftig (so wie das zumeist verlangte Motivationsschreiben) soll sein, was in wenigen Zeilen Gusto auf den Job machen will.
Kein Wunder, dass sich darin unbestimmte Begriffe wie belastbar, flexibel oder stressresistent finden. Beliebt ist auch die – Achtung Sprechblase – „hands-on“. Einen spielerischen Zugang, den eines Praktikers, sucht man mit „hands-on“. Ja, eh, was denn sonst? Wer will schon Theoretisierer, die nichts praktisch umsetzen, nicht einmal Konzepte schreiben wollen? Hands-on ist also eine Nullnummer.
Oder ist die Angst vor den Delegierern so groß, dass Selbstzupacker gefragt sind? Dabei fällt selbst vielen Führungskräften das Delegieren schwer. Oft weil sie nichts aus der Hand geben wollen. Für sie wäre es ganz gut, der Stellenanforderung „hands-off“ zu entsprechen.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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