Sprechblase Nr. 240. Warum „Karenzurlaub“ ein Missverständnis ist.
Mit den steigenden Temperaturen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Urlaub im Small Talk thematisiert wird: Kurzurlaub, jetzt am verlängerten Wochenende, Wellness-, Wander-, Strandurlaub oder Aktivurlaub (wenn es den gibt, was bitte ist dann ein Passivurlaub?). Wichtig ist: Der Urlaub ist belebend – gleich, ob er entspannend ist oder eine spannende Zeit bietet. Daheim, ums Eck oder in der Ferne.
Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, sich für einige Zeit aus dem Job zurückzuziehen: Bildungskarenz, Mutterschutz und Mutter-/Väter- bzw. Elternkarenz. Wer diese Zeiten selbst erlebt hat, weiß: Sie sind bereichernd, er- und ausfüllend – in vielerlei Hinsicht. Interessant ist, dass noch immer von – Achtung Sprechblase – „Karenzurlaub“ gesprochen wird. Wahrscheinlich von jenen, die noch nie karenziert waren – oder nie auf Urlaub.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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