Sprechblase Nr. 266. Warum „Karrierefrauen“ ein Problem haben.
Was Karriere genau ist, darüber lässt sich streiten. Wahrscheinlich fallen alle beruflichen Auf-, Ab- und Seitwärtsbewegungen darunter. Ungeachtet der Ausbildungen und der Tätigkeiten. Nicht zufällig ist ja sogar von „kriminellen Karrieren“ die Rede.
Eines ist allerdings bemerkenswert: Wenn Männer – wie man so sagt – Karriere machen, ist so gut wie nie von „Karrieremännern“ die Rede. Ganz so, als ob es die natürlichste Sache wäre, dass Männer in Toppositionen aufsteigen.
Umgekehrt werden Aufsteigerinnen oft – Achtung Sprechblase – „Karrierefrauen“ genannt. Kompetent seien sie ja, heißt das zwischen den Zeilen, allerdings nicht rasend sympathisch.
Eine schwierige Situation: Frauen sollen zwar, so lautet der Konsens, Karriere machen und als „role models“ dienen. Aber sagen, dass sie Karriere machen, sollen sie eher nicht.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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