Sprechblase Nr. 269. Warum „Fans“ geliebt wie gefürchtet sind.
Fußballklubs haben früh erkannt, wie man Kunden bindet: Zahlende Gäste im Stadion sind gut. Besser, sie werden zu – Achtung, Sprechblase – „Fans“. Diese sind nicht nur zufrieden, sie sind begeistert und verlängern gern ihre Jahreskarte.
Mittlerweile gieren Unternehmen regelrecht danach, aus Kunden Fans zu machen. Fans, die immer und immer wieder Produkte kaufen und Dienstleistungen in Anspruch nehmen, dafür auch höhere Preise bezahlen und die Sache auch noch weiterempfehlen.
Sie müssen dafür aber entsprechend gehätschelt oder, wie die Werber wahrscheinlich sagen würden, gepampert werden.
Denn sonst kann es Unternehmen wie den beiden großen Wiener Fußballklubs gehen, die diesen Sonntag beim 328. Wiener Derby wieder Gefahr laufen, dass ihre „Fans“ randalieren. Und dann will man plötzlich alles, nur keine Fans haben.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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