Sprechblase Nr. 273. Warum eine Telko kein bloßes Telefonat ist.
Genau genommen sagt das Wort Konferenz ja nichts darüber aus, wie viele Personen daran teilnehmen. Insofern ist es also nie verkehrt, von einer – Achtung, Sprechblase – Telko zu reden, wie Experten für Fernmündliches die Telefonkonferenz nennen. „Machen wir eine Telko“, sagen sie und schicken einen Weblink, über den man sich einwählen kann. Und dann stellt sich heraus, das ist ein stinknormales Telefonat mit einem Anrufer und einem Angerufenen. Reichlich viel Aufwand für etwas, was man auch einfacher hätte bekommen können. Aber Telko klingt einfach nach mehr als einem bloßen Telefonat.
Vielleicht ist das Zwei-Personen-Telko-Tamtam gar nicht entstanden, weil sich die Telko-Administratoren wichtigmachen wollen, sondern vielmehr, um dem anderen zu signalisieren: „Du bist mir so wichtig, dass unser Gespräch für mich wie ein Gipfeltreffen ist.“
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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