Sprechblase Nr. 277. Warum der „Fachkräftemangel“ den Markt belebt.
Kann es wirklich sein, dass in einer Marktwirtschaft der Markt versagt, der Arbeitsmarkt zum Beispiel? Unmöglich? Doch wie kann es dann sein, dass der – Achtung, Sprechblase – „Fachkräftemangel“ in kaum einem Gespräch über das Business fehlt? So wie Digitalisierung und Agilität. Alles Buzzwords, die vielen gehörig auf die Nerven gehen.
Es gebe zu wenige Ärzte, Handwerker, Vertriebsmitarbeiter, Ingenieure, Lkw-Fahrer, Techniker und IT-Fachleute, heißt es. Es heißt auch, dass Unternehmen gern den Fachkräftemangel vorschieben, weil sie nicht bereit sind, ihre Angebote zu adaptieren. Versagt der Preis als marktregelndes Element? Oder sind viele Employer Brands am Ende doch nicht so prickelnd? Am dankbarsten sind die Personaldienstleister. Für sie könnte es kaum ein besseres Verkaufsargument geben. Eben. In der Marktwirtschaft funktioniert der Markt.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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