Sprechblase Nr. 293. Warum die „Champions League“ so anziehend ist.
Im Europäischen Fußballverband Uefa sitzen offenbar nicht die glühendsten Europäer. Sonst hätten sie wohl die höchste, nicht die zweithöchste kontinentale Spielklasse Europa League genannt. So schielt man statt Richtung Europa, eher zur – Achtung, Sprechblase – Champions League. Speziell dieses Wochenende angesichts des Finales Tottenham gegen Liverpool.
Nicht nur im Fußball drängt alles in die Champions League. Viele Unternehmen behaupten, ihr anzugehören. Früher haben sie Königsklasse dazu gesagt. Doch Könige sind altmodisch. Oder Formel 1. Aber die kommt angesichts des ökologischen Fußabdrucks auch nicht mehr so gut an. Also sagen sie: Champions League.
Fußballerisch hat Österreich ja wenig mit ihr zu tun. Immerhin aber haben Österreichs Unternehmen in der League der Hidden Champions ein Leiberl.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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