Sprechblase Nr. 301. Warum „Narrative“ auch nur Erzählungen sind.
Man mag es ja vielleicht kaum glauben, doch das Zuhören ist offenbar wieder modern. Hoffentlich: Denn sonst wäre all das Erzählen in der Businesswelt vergebene Mühe. Es ist im Moment in Mode, alles Mögliche und Unmögliche in Erzählungen zu packen: jedes Vorhaben, jede Strategie und jeden Erfolg. Storytelling, sagen viele, sei das Erfolgsrezept dahinter. Die Zutaten erinnern eher an die alten Prinzipien, derer sich schon die antiken Erzähler bedienten. Sei's drum, wir wollen ja niemandem die Freude verderben, trendig zu sein.
Was beim Erzählen herauskommt, wird dann nicht bloß „Erzählung“ genannt, sondern – Achtung, Sprechblase – als „Narrativ“ bezeichnet, wie „Sprechblase“-Leser Christoph G. meint.
Narrativ hin oder her, unter dem Strich gilt: Vorsicht – bitte kein Märchen erzählen, und schon gar kein G'schichtldrucken.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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