Anne Hathaway: Prinzessin im Catsuit

Es ist noch gar nicht lange her, da zweifelte Anne Hathaway an ihrem Talent und hegte neben der Schauspielerei auch andere Berufsideen. Nonne zum Beispiel.

TIPP

Sie moderierte die Oscars und wurde als Schauspielerin mehrmals ausgezeichnet. Und trotzdem wird Anne Hathaway bei der Aufzählung der weiblichen Jungstars meistens vergessen. Obwohl die in New Jersey geborene Dreißigjährige wohl spätestens seit ihrer Rolle in „Brokeback Mountain“ auch dem Kinoscheuesten ein Begriff sein sollte. Aber dieser Status des Halbvergessens wird sich in diesem Sommer ändern, denn Hathaway hat eine der begehrtesten Frauenrollen des Jahres für sich gewonnen. Nämlich die der Catwoman an der Seite von Christian Bale in Christopher Nolans erfolgreicher Batman-Serie. „Es war eine große Ehre für mich. Chris Nolan ist Hollywoods größter Regisseur, aber er schafft es dir irgendwie den Eindruck zu vermitteln, du würdest an einer Indie-Produktion arbeiten. Wenn man davon absieht, dass er über ein Budget von sieben Milliarden Dollar verfügt, ist er wirklich ein Alternative-Film-Regisseur!“

Einmal abgesehen von einem Jahr Auszeit, das sich Hathaway 2003 gegönnt hat, um von dem nie endenden Rummel etwas Abstand zu gewinnen, arbeitet die Schauspielerin solide seit ihrem 18. Lebensjahr. Ein Umstand, der im eher unbeständigen Hollywood durchaus ungewöhnlich ist. „Ich denke, mein Erfolg ist größtenteils aus purem Glück entstanden. Meine Mutter sagt,  Glück ist ein Ergebnis von Vorbereitung und einer günstigen Gelegenheit – und ich habe immer wieder außergewöhnliche Chancen bekommen, lange bevor ich diese wirklich verdient hatte. Ich habe viel von den Filmemachern um mich herum gelernt und wurde immer wieder gebucht. Ich sehe das als Glück an. Ich weiß nicht wirklich, wie es zustande gekommen ist.“

Imagewechsel mit „Brokeback Mountain“. Dass Hathaway ihre Karriere liebt, ist mehr als offensichtlich, obwohl sie sich doch manchmal nach ganz anderen, beinah ungewöhnlichen Berufsmöglichkeiten sehnt. Zum Beispiel im Feld der Physik. Es gab auch eine Zeit, da wäre sie gern Nonne geworden. Trotzdem war für sie die Schauspielerei immer irgendwie Kern ihrer Identität. Erst als die Disney-Version ihrer Altersgenossinnen gehandelt, gelang ihr mit „Brokeback Mountain“ ein radikaler Imagewechsel: „Ich hatte schon so ziemlich aufgegeben, mich selbst jemals als eine echte Schauspielerin zu sehen, als ich dieses Angebot bekam. Ich dachte einfach nicht, dass ich Talent hatte, und fühlte mich so verloren. Ich wusste nicht mehr, wie ich mit den Menschen um mich herum kommunizieren sollte.“
Nicht alle sind glücklich mit der Besetzung von Hathaway als Catwoman. Für sie selbst war es besonders körperlich eine große Herausforderung – als Tänzerin glaubte sie an ihre Kondition: „Ich habe mich immer für sehr gesund und ziemlich fit gehalten, aber im Vergleich zu dem, was mir als Catwoman abverlangt wurde, war mein früheres Fitnessprogramm ziemlich leicht! Ich musste mich sehr anstrengen.“

In diesem dritten Teil der Reihe begegnen wir Batman zwei Jahre nach dem Ende des letzten Films – und er wird mehr gehasst denn je.  Zeit für Selina Kyle, aka Catwoman, ihr Debut zu geben und die Szenerie ein wenig aufzumischen. „Ich liebe Catwomans Sinn für Humor und wie durchtrieben sie ist. Ich mag ihre Art, immer auf Messers Schneide zu stehen. Es ist nie vorhersehbar, wie sie sich verhalten wird. Sie ist völlig autark und knallhart.“

Lieber Catwoman als Prinzessin. Das Skript und die Details des Films wurden mit enormem Kraftaufwand geheimgehalten. So musste Hathaway das Skript etwa in einem abgesicherten Raum auf einen Satz durchlesen und durfte ihren Text auch nicht zu Hause üben. Aber das war der Schauspielerin egal, denn nicht nur die Arbeit mit Nolan war ein Anreiz, die Rolle selbst war ein Kinderwunsch. „Meine Karriere hat mit einem Film namens ,Plötzlich Prinzessin‘ begonnen, und natürlich wollten alle wissen, ob ich als Kind immer eine Prinzessin sein wollte. Aber die Wahrheit ist: Ich wollte Catwoman sein! Ich glaube, das geht nicht nur mir so. Sie ist eine der coolsten Heldinnen überhaupt, und jetzt wird mein Traum tatsächlich wahr, das ist einfach gut!“

Und weil Hathaway weiß, wie man die Gunst der Stunde nutzt, hat sie gleich zwei weitere Traumrollen drangehängt: Die Fantine in „Les Miserables“ und Hollywoods tragischen Liebling Judy Garland. Gerade die Rolle der Garland ist für die Tanzbegeistertete eine große Herausforderung, was vor allem an der Stimme liegt. Bereits im Märchenfilm „Ella Enchanted“ ließ sich Hathaway dazu überreden, einen Song zu singen, und auch „Les Miserables“ ist in erster Linie ein Musical. Trotzdem:  „Ich kann definitiv nicht so singen wie Judy Garland, aber es gibt Gespräche darüber, ob ich auch den Gesang übernehmen soll. Ich denke aber, dass das Publikum lieber Judys Stimme hören möchte. Also weiß ich noch nicht so genau, wie wir das machen werden.“

"The Dark Knight Rises" – Teil drei von Christopher Nolans Batman-Adaptionen. Ab 27. Juli im Kino.

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