Oscar: Österreichischer Film "Die Fälscher" ist nominiert

(c) APA ( Jat/ Juergen Olczyk)
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Österreich darf hoffen: Regisseur Stefan Ruzowitzky könnte mit "Die Fälscher" den Auslands-Oscar gewinnen. Wegen des Autoren-Streiks könnte die Verleihung jedoch zum ersten Mal in ihrer Geschichte ausfallen.

Die Nominierungen für den begehrtesten aller Filmpreise wurden in Los Angeles von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt gegeben. Auch ein Österreicher ist im Rennen: Stefan Ruzowitzky hat mit seinem Film "Die Fälscher" die Vorauswahl aus 63 Filmen für den Auslands-Oscar überstanden und darf sich nun Hoffnungen auf die begehrte Statue machen.

"Das ist super-toll für den Film, und natürlich auch für mich persönlich", meinte Ruzowitzky in einer ersten Stellungnahme. Er war zuversichtlich, was die Nominierung angeht: "Der Film ist auf allen Listen gestanden und war im Ausland sehr erfolgreich", sagt er. "Aber das ist jetzt das ultimative Sahnehäubchen."

Im Rennen um den Auslands-Oscar tritt Ruzowitzky gegen den Israeli Joseph Cedar ("Beaufort"), den Kasachen Sergei Bodrow ("Mongol"), den polnischen Altmeister Andrzej Wajda ("Katyn"), und den Russen Nikita Mikhalkov ("12") an. Im vergangenen Jahr gewann der Deutsche Florian Henckel von Donnersmarck für den Stasi-Film "Das Leben der Anderen" den Oscar für den besten nicht englischsprachigen Film.

Drei Favoriten

Zu den Favoriten für die 80. Oscar-Verleihung gehören relativ gleichberechtigt drei Filme: "No Country for Old Men" der Coen-Brüder, "There Will Be Blood" von Paul Thomas Anderson und "Michael Clayton" von Tony Gilroy konnten in den wichtigsten Kategorien die meisten Nominierungen - jeweils sieben - verzeichnen. Auch das britische Drama "Abbitte" konnte sieben Nominierungen abräumen.

Gleich zweifach nominiert ist Cate Blanchett - als beste Haupt- und als beste Nebendarstellerin für "Elizabeth - Das goldene Königreich" bzw. die Bob-Dylan-Biografie "I'm Not There". Golden-Globe-Gewinnerin Julie Christie ("An Ihrer Seite") geht ebenfalls in das Rennen um den Preis für die beste Hauptdarstellerin, wie auch Marion Cotillard ("La Vie En Rose"), Laura Linney ("The Savages") und Ellen Page ("Juno").

Um den Preis des Besten Hauptdarstellers treten George Clooney ("Michael Clayton"), Daniel Day-Lewis ("There Will Be Blood", Tommy Lee Jones "In the Valley of Elah"), Viggo Mortensen ("Eastern Promises" und Johnny Depp ("Sweeney Todd") gegeneinander an.

Für die Beste Regie sind Julian Schnabel ("Schmetterling und Taucherglocke"), Jason Reitman ("Juno"), Tony Gilroy ("Michael Clayton"), Paul Thomas Anderson ("There Will Be Blood") und die Brüder Joel und Ethan Coen ("No Country for Old Men") nominiert.

In der Königsdizipin "Bester Film" sind "Abbitte" (Atonement), "Michael Clayton", "No Country for Old Men", "There Will Be Blood" und als Überrachungskandidat die Independent-Komödie "Juno" im Rennen.

Michael Moore und eine animierte Ratte

Der in Paris spielende Animationsfilm "Ratatouille" ist in der Trickfilmkategorie nominiert, wo er gegen "Persepolis" und "Surf's Up" antritt. Der Film ist auch für Drehbuch, Musik, Ton und Ton-Schnitt im Rennen.

Chancen auf eine Wiederholung ihres Golden Globe-Triumphs haben in den Nebenrollen-Kategorien Cate Blanchett und Javier Bardem (für seinen mysteriösen Killer im Coen-Thriller "No Country for Old Men").

Ihre Konkurrenten sind bei den Damen Ruby Dee ("American Gangster"), Saoirse Ronan ("Abbitte"), Amy Ryan ("Gone Baby Gone - Kein Kinderspiel") und Tilda Swinton ("Michael Clayton"), bei den Herren Casey Affleck ("Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford"), der Oscar-Sieger des Jahres 2006, Philip Seymour Hoffman ("Der Krieg des Charlie Wilson"), Hal Holbrook ("Into the Wild") und Tom Wilkinson ("Michael Clayton").

Und auch Michael Moore hat wieder eine Chance auf eine spektakuläre Oscar-Dankesrede. Mit seinem Streifen "Sicko" über das US-Gesundheitswesen tritt er in der Dokumentarfilm-Kategorie gegen den Irak-Film "No End in Sight" von Charles Ferguson und Audrey Marrs, "Operation Homecoming: Writing the Wartime Experience" von Richard E. Robbins, "Taxi to the Dark Side" von Alex Gibney und Eva Orner und den in Uganda spielenden Streifen "War/Dance" von Andrea Nix Fine und Sean Fine an.

Oscar-Gala könnte abgesagt werden

Die Oscar-Verleihung soll planmäßig am 24. Februar stattfinden. Noch ist aber nicht sicher, ob die geplante Gala stattfinden wird. Der inzwischen fast zwölf Wochen dauernde Streik der Hollywood-Autoren brachte schon die Golden-Globe-Vergabe zum Kippen. Die Verleihung der Grammys wird wahrscheinlich ebenfalls abgesagt. Auch die Oscars stehen auf dem Spiel.

Der Streik

Wenn die Gewerkschaft der Drehbuchautoren (WGA) beschließt, die Gala zu boykottieren, könnte die sympathisierende Gilde der Filmschauspieler (SAG) folgen und die geplante Show zum 80. Jubiläum platzen. Hinter den Kulissen arbeitet Gil Cates, der für die Oscar-Feier zuständig ist, mit Hochdruck an einer Lösung mit den Autoren. In Hollywood hofft man nun, dass der Arbeitskampf zumindest für die Oscar-Verleihung ausgesetzt wird.
Bei dem Arbeitskampf geht es um Anteile der Drehbuchautoren an der Vermarktung ihrer Produkte im Internet und anderen neuen Medien. Der Streik begann am 5. November und hat seitdem vor allem im Fernsehen viele Programme lahmgelegt. Auch Kinofilmprojekte wurden bereits in Mitleidenschaft gezogen. Mit einigen Arbeitgebern wie mit den Produktionsgesellschaften von Tom Cruise und David Letterman wurde inzwischen eine Einigung erzielt. In den meisten Fällen stagnieren die Verhandlungen jedoch.

(Ag./Red.)

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