Unveröffentlichte Szenen von Monty Python enthüllt

Python (Monty) Pictures
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Entwürfe aus Michael Palins Archiv zeigen, wie die Komiker arbeiteten.

Da ist der „Schwarze Ritter“, der sich noch für unbesiegbar hält, als er im Schwertkampf schon Arme und Beine verloren hat. Die „Burg Anthrax“, deren Bewohnerinnen einen keuschen Ritter verführen wollen. Die Dorfmeute, die eine Hexe gefunden haben will und sie zum Beweis mit einer Ente auf die Waage setzt – geleitet durch haarsträubende Vergleiche („Was schwimmt noch im Wasser?“). Und dann sind da natürlich die patscherten Ritter, die im Monty-Python-Film „Die Ritter der Kokosnuss“ mangels Pferden mit klappernden Tropenfrüchten durch Schottland reiten.

Fast hätte es auch noch ein Saloon im Wilden Westen, der tatsächlich eine Buchhandlung ist, in die Kult-Komödie von 1975 geschafft: Ein Skript dieser Szene („The Times“ hat es veröffentlicht) ist im privaten Archiv des Monty-Python-Mitglieds Michael Palin, das von der British Library ab nächster Woche in Auszügen ausgestellt wird.

Im Sketch verlangen Banditen nach einer Ausgabe von „Black Beauty“ – und werden rabiat, weil sie nur ein schäbiges Taschenbuch bekommen. Als „unbenutztes Material“ ist der Sketch kategorisiert, der nicht in die mittelalterlich-parodistische Erzählung passen will; er dokumentiert auch die Arbeitsweise der Komikergruppe, die wild Ideen sammelte, bevor sich ein Narrativ herauskristallisierte. Entwürfe aus dem Archiv erzählen etwa von einem „Pink Knight“, der geküsst werden will, oder einem Hamlet, der Helsingör verlässt, um Privatdetektiv zu werden. In einer anderen Szene wird einem der Ritter der ersehnte heilige Gral unter der Nase weggestohlen. Ihm bleibt der Trost: „Wir finden einen anderen.“ (kanu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2018)

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