„Mit Angelo Soliman macht jeder, was er will“

Angelo
Angelo Novotny Film / Filmladen
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Regisseur Markus Schleinzer über seinen Film „Angelo“, der in Toronto seine Weltpremiere hat, Schulschwänzen fürs Theater und den Tag, als er Michael Haneke eine falsche Darstellerin unterjubelte.

Die Presse: Sie erzählen in "Angelo" die Lebensgeschichte Angelo Solimans, des aus Afrika stammenden Kammerdieners am Wiener Hof. Wie sind Sie auf den Stoff gestoßen?

Markus Schleinzer:
Der Mensch Angelo Soliman war mir seit Kindertagen ein Begriff: Da gab es einen schwarzen Mann, den hat man nach seinem Tod ausgestopft, dann stand er im Museum rum. Das ist, was die meisten Österreicher über ihn wissen. Dann beginnen schon die Legenden darüber. Selbst die Wissenschaft hat recht unterschiedliche Ansichten darüber, wie sehr er wirklich in die Gesellschaft am Wiener Hof integriert war und ein freies Leben leben konnte. hat. Die eine Fraktion benennt ihn als erstes großes Beispiel für gelungene Migration und behauptet, er hätte am Ende seines Lebens seine Haut selbst gespendet. Auf der anderen Seite sagen Leute: Das war alles ein Blödsinn, aus heutiger Sicht ist das natürlich ein Verschleppter.

In beiden Ihrer Filme, auch in „Michael“ über einen Kindesentführer, geht es um den Raub der Selbstbestimmung.

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