Regisseur John Singleton mit 51 Jahren gestorben

Director John Singleton arrives on the red carpet for the 90th annual Academy Awards at the Dolby T
Director John Singleton arrives on the red carpet for the 90th annual Academy Awards at the Dolby T(c) imago images / UPI Photo (via www.imago-images.de)
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Nach einem Schlaganfall lag John Singleton im Koma. Die lebenserhaltenden Maßnahmen wurden eingestellt. Singleton war der erste Afroamerikaner, der für einen Regie-Oscar nominiert war - für das Gangsterdrama "Boyz N The Hood".

Der Regisseur und Produzent John Singleton ist tot. Er war der erste Afroamerikaner, der für einen Oscar als bester Regisseur nominiert war. Singleton sei im Kreise von Angehörigen und Freunden im Alter von 51 Jahren friedlich entschlafen, teilte seine Sprecherin Shannon Barr am Montagnachmittag (Ortszeit) mit. Der Regisseur hatte am 17. April einen schweren Schlaganfall erlitten und lag seither im Koma. Der siebenfache Vater wurde in einem Krankenhaus in Los Angeles behandelt. Am Montag in der Früh hatten sich die Angehörigen entschlossen, lebenserhaltende Maßnahmen zu stoppen, wie Barr zuvor mitteilte.

"John ist friedlich verstorben, umgeben von seiner Familie und seinen Freunden", erklärte Singletons Familie in einer Mitteilung, die unter anderem von der Zeitung "USA Today" und dem Sender NBC News verbreitet wurde. Der Chef der Regisseur-Vereinigung Directors Guild of America, Thomas Schlamme, sprach von einem "enormen Verlust".

Zwei Oscar-Nominierungen mit Anfang 20

Singleton holte 1992 mit seinem Debütfilm "Boyz N The Hood" über Gewalt in einem Armenviertel von Los Angeles auf Anhieb zwei Oscar-Nominierungen: für die beste Regie und für das beste Originaldrehbuch. Er war nicht nur der erste Afroamerikaner, sondern auch der jüngste Regisseur, der damals in der Sparte Beste Regie nominiert wurde. Singleton war erst 22 Jahre alt, als er das Teenager-Drama mit Schauspielern wie Angela Bassett, Laurence Fishburne, Cuba Gooding Jr und dem Rapper Ice Cube drehte.

Danach inszenierte er Filme wie "Poetic Justice", "Shaft", "Vier Brüder" und "Atemlos - Gefährliche Wahrheit". Sein größter kommerzieller Erfolg war "2 Fast 2 Furious" (2003). Als Produzent brachte er unter anderem das Drama "Hustle & Flow" ins Kino.

Er war ausführender Produzent und Regisseur der laufenden TV-Serie "Snowfall". Die inzwischen auf drei Staffel angewachsene Serie handelt von der Crack-Epidemie der 80er Jahre. Hierzulande wird "Snowfall" nicht im Fernsehen gezeigt, sondern ist nur über Streaming-Anbieter käuflich erhältlich.

"Dein Geist wird ewig leuchten"

"Ruhe in Frieden mein Freund", schrieb Oscar-Preisträgerin Halle Berry auf Twitter. Sie könne es nicht fassen, dass Singleton gestorben sei, erklärte die Schauspielerin. Er sei ein Erneuerer gewesen, "als Menschen mit dunkler Hautfarbe noch nicht dieselbe Sichtbarkeit hatten wie heute", schrieb sie.

Regina King, die heuer für das Drama "If Beale Street Could Talk" den Oscar als beste Nebendarstellerin holte, würdigte Singleton als einen "der Größten". "Dein Geist wird ewig leuchten", schrieb die Schauspielerin auf Instagram.

"Get Out"-Regisseur Jordan Peele würdigte seinen Kollegen als "mutigen Künstler" und als "wahre Inspiration". "Seine Vision hat alles verändert", schrieb Peele auf Twitter.

(APA/dpa/AFP)

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