Emmy für "Shaun das Schaf" - Iris Berben geht leer aus

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USA INTERNATIONAL EMMYS AWARDS(c) EPA (Peter Foley)
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Die deutschen Hoffnungsträger Iris Berben und Sebastian Koch konnten sich bei den Internationalen Emmy Awards in New York nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen.

Wieder ein Emmy für "Shaun das Schaf": Die deutsch-britische Zeichentrickserie wurde zum zweiten Mal mit dem US-Fernsehpreis ausgezeichnet. Die anderen deutschen Nominierungen gingen bei der Verleihung am Montag in New York aber leer aus. Iris Berben war für den Preis als beste Schauspielerin vorgeschlagen, die Verfilmung von Marcel Reich-Ranickis Biografie "Mein Leben" als bester Fernsehfilm. Die Gala zur Verleihung der 38. International Emmy Awards wurde dann zur Jubelfeier für britische TV-Produktionen, die insgesamt fünf Auszeichnungen abräumten.

Berben war für ihre Rolle der Bertha Krupp in dem ZDF-Dreiteiler "Krupp - eine deutsche Familie" nominiert. Durchsetzen konnte sich aber die britische Schauspielerin Helena Bonham Carter. Sie gewann die begehrte Auszeichnung für ihre Rolle in "Enid". Bonham Carter verkörpert in dem Film die beliebte britische Kinderbuchautorin Enid Blyton, deren Fantasien im starken Gegensatz zu ihrem bewegten Familienleben standen.

Auch Sebastian Koch setzte sich nicht durch

Auch Sebastian Koch konnte sich nicht gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. Der Deutsche hatte Chancen, als bester Schauspieler für seine Rolle in der ZDF-Literaturverfilmung "Der Seewolf" geehrt zu werden. Doch die Auszeichnung ging an Bob Hoskins für seine Darstellung eines alkoholkranken Pub-Besitzers in "The Street", aber nicht den einzigen Preis für die Sendung: Der Autor und Produzent Jimmy McGovern erhielt dafür den Emmy für das beste Seriendrama.

Mit deutscher Beteiligung war dann nur "Shaun das Schaf" erfolgreich: Nach 2008 war es schon der zweite Emmy für die deutsch-britische Kinderserie. Der WDR ist seit der ersten Staffel beteiligt.

Überraschungsauftritt von Rupert Murdoch

Ein Höhepunkt des Abends im New Yorker Hotel Hilton war der Überraschungsauftritt des Medientycoons Rupert Murdoch, der dem Produzenten Simon Cowell den Regisseurspreis für die erfolgreiche Umsetzung zahlreicher Castingshows verlieh. Cowell war bis zu diesem Jahr Jurymitglied in der Show "American Idol", die hierzulande als "Deutschland sucht den Superstar" adaptiert wurde. Den britischen TV-Singwettbewerb "The X Factor" will er nun auch in den USA zum Erfolg bringen.

Wenn er an die vergangenen zehn Jahre denke, könne er "aufrichtig sagen, dass ich die beste Zeit überhaupt in meinem Leben hatte", sagte Cowell. "Wer auch immer gesagt hat, dass dich Ruhm, Geld und Erfolg zerstören - absolut falsch", erklärte der Produzent.

Insgesamt traten 39 Nominierungen aus 15 Ländern in zehn Kategorien gegeneinander an. Den Preis für die beste Comedy-Serie ging an "Traffic Light" aus Israel, die von Freundschaft und romantischen Beziehungen dreier Freunde in ihren 30ern handelt, die sich seit ihren Kindertagen kennen. In der Kategorie Telenovela gewann Portugal seinen ersten Emmy überhaupt: "My Love" erzählt die Geschichte dreier Frauen, deren Leben sich nach einem Flugzeugabsturz verflechten.

DIE AUSZEICHNUNGEN IM ÜBERBLICK

Künstlerische Sendung:

  • The World According to Ion B.(HBO Romania / Alexander Nanau Production) - Rumänien

Beste Leistung eines Schauspielers:

  • Bob Hoskins in "The Street" (ITV Studios für BBC) - Großbritannien

Beste Leistung einer Schauspielerin:

  • Helena Bonham Carter in "Enid" (Carnival Film & Television für BBC) - Großbritannien

Kinder- und Jugendsendung:

  • Shaun das Schaf (Aardman Animations / WDR & WDR mediagroup GmbH / BBC) - Großbritannien

Comedy:

  • Traffic Light (Kuperman Productions / Keshet Broadcasting) - Israel

Dokumentation:

  • Mom and the Red Bean Cake (Munhwa Broadcasting Corporation) - Südkorea

Dramaserie:

  • The Street (ITV Studios für BBC) - Großbritannien

Unterhaltungssendung ohne Drehbuch:

  • CQC (Eyeworks Cuatro Cabezas SA) - Argentinien

Telenovela:

  • My Love (Plural Entertainment Portugal) - Portugal

Fernsehfilm/Mini-Serie:

  • Small Island (Ruby Television in association with AL Films / Northern Ireland Screen für BBC, co-produziert mit WGBH Boston) - Großbritannien

(Ag.)

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