97 Prozent Auslastung in Salzburg

Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler und Intendant Markus Hinterhäuser.
Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler und Intendant Markus Hinterhäuser.(c) APA/FRANZ NEUMAYR
  • Drucken

Festspiel-Chefin Rabl-Stadler spricht von „künstlerisch und ökonomisch reicher Ernte“ der neuen Intendanz.

Zum Ausklang der Saison 2017 haben die Salzburger Festspiele Bilanz gezogen. In 39 Tagen gab es 195 Aufführungen an 15 Spielstätten, mit einer Auslastung von 97 Prozent – ein Rekordwert. 261.500 Tickets wurden ausgegeben, ein Überschuss von 1,6 Mio. Euro netto erzielt. Die Erwartungen seien weit übertroffen worden, hieß es am Montag vom Leitungsteam, dessen Direktorium nun wieder aus drei Mitgliedern besteht. Neben Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler gehören ihm der neue Intendant, Markus Hinterhäuser, und der Kaufmännische Direktor, Lukas Crepaz, an. Bettina Hering leitet den Schauspiel-, Florian Wiegand den Konzertbereich.

„Mit diesem Erfolg im Rücken können wir nun die dringendsten Investitionen, insbesondere bei der Sanierung des 57 Jahre alten Großen Festspielhauses, weiter vorantreiben“, sagte Crepaz. Hinterhäuser zeigte sich besonders erfreut darüber, „dass auch die Werke des 20. Jahrhunderts vom Publikum mit so viel Empathie getragen worden sind.“ Das alles verbindende Motto der Saison: „Facetten der Macht“. Darunter firmierten Opern wie „Aida“, „La clemenza di Tito“, „Lady Macbeth von Mzensk“ „Wozzeck“, und „Lear“ oder Dramen wie „Die Geburtstagsfeier“ und „Rose Bernd“.

Doppelt so viele Jugend-Abos

In der Oper gab es 40 Vorstellungen: Fünf Neuinszenierungen, drei halbszenische und zwei konzertante Aufführungen sowie die Wiederaufnahme der „Ariodante“ von den Pfingstfestspielen. Im Theater zeigte man fünf Neuinszenierungen sowie Recherchen, Lesungen und eine Konzertperformance. 14 Mal wurde der „Jedermann“ gegeben – 35.000 sahen ihn. Die Neuinszenierung sei sehr gut aufgenommen worden, sagte Hering, „sie verbindet für mich Tradition mit der Moderne“.

Florian Wiegand hob hervor, dass man versucht habe, die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts in die Programme zu integrieren – mehr als 90 Kompositionen aus dieser Zeit wurden gebracht: Gelungen sei dabei auch „unsere Idee, alte Werke aus der Renaissance- und Barockzeit mit der Moderne zu verbinden“.

Das Risiko, das der neue Intendant mit seinem Programm eingegangen sei, habe eine „künstlerisch und ökonomisch reiche Ernte gebracht“, sagte Rabl-Stadler. Sie erwähnte auch die Verjüngung der Festspiele. Die Anzahl der Jugend-Abos habe sich verdoppelt. Und „das Young Singers Project sowie der Nestlé and Salzburg Festival Young Conductors Award beweisen sich einmal mehr als Startrampen für eine internationale Karriere unserer jungen Talente“. (norb)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.08.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.