Misha Didyk: Dostojewskis singendes Ebenbild

„Prokofieff hat seine unglückliche Jugendliebe eingearbeitet,“ so Misha Didyk über den „Spieler“.
„Prokofieff hat seine unglückliche Jugendliebe eingearbeitet,“ so Misha Didyk über den „Spieler“.(c) Michael Poehn
  • Drucken

Misha Didyk, der ukrainische Tenor, galt nach belcantesken Anfängen bald als idealer Held fürs schwere slawische Fach. An der Staatsoper singt er Prokofieffs „Spieler“.

Zufälle – ein Prüfungsabend am Konservatorium von Kiew: Eine Professorin hört den jungen Tenor und holt ihn vom Fleck weg in ihre Gesangsklasse: „Das war Jewhenija Miroschnytschenko“, erinnert sich Misha Didyk, „ich durfte dann in einem Benefizkonzert an ihrer Seite den Alfredo in Verdis ,Traviata‘ singen.“ Daraufhin bat das Opernhaus von Kiew zum Vorsingen. Inzwischen arbeitete Didyk mit der Leiterin der Liedklasse am Konservatorium an einer Szene aus „Pique Dame“.

Diese sang Didyk in einem TV-Konzert vor 400 Zuhörern. Das genügte dem Regisseur, der die Tschaikowsky-Oper gerade in Kiew neu einstudierte: „Er war ein ehemaliger Bariton und meinte: ,Du bist mein Hermann‘“, erzählt Didyk. „Das fanden damals alle verrückt. Sie dachten: Wenn der Junge eine so schwere Partie wie den Hermann singt, dann ist es gleich aus mit seiner Karriere. Aber ich spürte diese Rolle schon in mir.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.