Nachhaltige Jugendförderung im Goldenen Saal

Thomas Angyan präsentiert Primadonnen, „Rising Stars“, 23 Gastorchester und Premieren.

An die übernächste Generation denkt die Gesellschaft der Musikfreunde bereits. Nicht nur, was die Heranziehung des künftigen Abonnementpublikums betrifft – die betreibt man mit den erfolgreichen Kinder- und Jugendprogrammen. Die kommende Abo-Saison soll nach dem Willen von Intendant Thomas Angyan aber auch „im Zeichen von Künstlern der nächsten und übernächsten Generation“ stehen. Das Programm 2018/19 sieht in 417 Abonnement-Konzerten auch Auftritte von fünf ausgewählten jungen Interpreten vor. Angyan hat ja schon vor Jahren betont, vielversprechende Interpreten konsequent unterstützen zu wollen, sie also nicht nur in einem Jahr zu engagieren, sondern über mehrere Spielzeiten immer wieder ins Blickfeld zu rücken.

So wird es 2018/19 Wiederbegegnungen mit dem Dirigenten Lorenzo Viotti geben, aber auch mit dem heurigen „Rising Star“, Emmanuel Tjeknavorian, mit der Cellistin Harriet Krijgh und zwei jungen, wenn auch bereits prominenten Pianisten: Khatia Buniatishvili und Daniil Trifonov. Unter „nachhaltiger Förderung“ versteht Angyan die Präsentation der ausgewählten Künstler nicht nur solistisch, sondern auch in diversen Kammermusikformationen und in verschiedenen Sälen des Hauses.

Nelsons, Jansons, Mehta, Thielemann

Im „großen“ Repertoire können die Abonnenten 2018/19 neben den Wiener Orchestern auch 23 Gastorchester erleben, auf dem Program stehen auch zehn Ur- bzw. Erstaufführungen. Unter den Dirigentenstars der nächsten Spielzeit sind Andris Nelsons – er bestreitet mit seinem Boston Symphony Orchestra die Saisoneröffnung am 10. September, dirigiert aber auch das Gewandhausorchester und die Wiener Philharmoniker –, Mariss Jansons, Christian Thielemann, Alain Altinoglu und Valery Gergiev, der mit dem Mariinsky Orchester u. a. ein Verdi-Arienprogramm Anna Netrebkos begleiten wird. Israel Philharmonic kommt zum letzten Mal unter seinem Chef Zubin Mehta nach Wien.

Orchesterresidenzen bestreiten die St. Petersburger Philharmoniker, die Tschechische Philharmonie unter ihrem neuen Chef, Semyon Bychkov, sowie Paavo Järvis Deutsche Kammerphilharmonie, die ihren Zyklus der Mozart-Violinkonzerte fortsetzen wird. Gleichzeitig startet ein Zyklus der Beethoven-Klavierkonzerte: mit András Schiff und dem Budapest Festival Orchester unter Ivan Fischer.

Was die Primadonnen betrifft, ist man nicht sparsam: Am Tag vor Netrebkos Gastspiel singt Cecilia Bartoli Vivaldi. Aber auch unter den Instrumentalvirtuosen gibt es manches Comeback zu feiern: So kehrt Yo-Yo Ma nach Wien zurück: Er wird zu Saisonbeginn einen Trioabend mit Leonidas Kavakos und Emanuel Ax bestreiten. Mitsuko Uchidas Schubert-Sonatenzyklus geht ins Finale, Gautier Capuçon hat diesmal Carte blanche für spezielle Programmwünsche.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.03.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.