Wie große Pianisten mit Wiener Klassik umgehen

András Schiff.
András Schiff.(c) imago/Future Image
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Rafał Blechacz und András Schiff im Konzerthaus, Rudolf Buchbinder im Musikverein.

Einer der wichtigsten Pianisten seiner Generation: Dieser Ruf eilt dem 32-jährigen Polen Rafał Blechacz voraus. 2005 hat er den Warschauer Chopin-Wettbewerb gewonnen, darauf bald das Interesse einer großen Plattenfirma gefunden und preisgekrönte Aufnahmen eingespielt. Auch mit Wiener Klassik. Mit ihr bestritt er den ersten Teil seines Recitals: mit Mozarts a-Moll-Rondo und dessen Sonate in derselben Tonart. Auch wenn diese Werke entstehungsgeschichtlich nicht zusammengehören, haben sie atmosphärisch Gemeinsamkeiten. Um dies zu zeigen, müsste man aber mehr in die Tiefe gehen, als es Blechacz tat. Tiefe fehlte auch seiner – ebenfalls technisch makellosen – Darstellung von Beethovens später A-Dur-Sonate Opus 101.

Viel zu rasch durcheilte er Schumanns g-Moll-Sonate, wo er zudem mit einigen rhythmischen Eigenwilligkeiten auffiel. Erst bei Chopin – den delikat ausgebreiteten Mazurken, der effektvollen As-Dur-Polonaise – demonstrierte er, dass er auch ein mitreißender poetischer Erzähler sein kann.

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