Opernfestspiele München: Diese Regie lässt Parsifal im Wald stehen

Kahle Bäume, kein Gral, kein Speer: Pierre Audi gelingt in Baselitz' Bühnenbild kaum Spannung. Hier: Jonas Kaufmann inmitten des Chors.
Kahle Bäume, kein Gral, kein Speer: Pierre Audi gelingt in Baselitz' Bühnenbild kaum Spannung. Hier: Jonas Kaufmann inmitten des Chors.(c) Bayerische Staatsoper/Ruth Walz
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Bühnenbild von Georg Baselitz, Regie von Pierre Audi, Jonas Kaufmann in der Titelrolle: Trotz großer Namen enttäuschte Wagners „Parsifal“ bei der Eröffnungspremiere fast in allem. Langes Buh-Konzert am Ende.

Am Ende bekam selbst einer der erklärten Münchner Publikumslieblinge zu spüren, wie wenig man mit seiner Leistung einverstanden war: Jonas Kaufmann erhielt für seine in der Höhe glanzlose, in der Tiefe unklar zeichnende, phasenweise angestrengt wirkende Darstellung des Parsifal nur höflichen Applaus. So nervös, unsicher, stimmlich angekränkelt hat man ihn kaum je auf der Bühne erlebt.

Er war nicht der einzige Schwachpunkt dieser Eröffnungspremiere der Opernfestspiele. Sie hätte ja vor allem szenisch zum Erlebnis werden sollen – durch die Bühnenbilder von Georg Baselitz. Diesem war jahrelang Wagners Musik fremd, ihn störte ihr Pathos. Dann näherte er sich dem Thema als bildender Künstler: 1986 mit dem Bild „Richard Wagner als Frau“, zwei Jahre später mit „I Made Richard Wagner as a Woman“ (heute im New Yorker Moma), einem nach unten hängenden Frauenkopf, der unmissverständlich Wagners Züge trägt.

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