Was böhmische Musikanten so aus dem Ärmel schüttelten

Bei den Bregenzer Festspielen musizieren die Wiener Symphoniker heute nebst einem Dauerbrenner zwei hörenswerte Raritäten.

Die Symphonie „Aus der Neuen Welt“ – sie gehört zu jenen Stücken, die man Konzertveranstaltern eine Zeit lang durch eine spezielle Steuer madig machen sollte. Wer immer sie ansetzt – oder Vergleichbares vom Schlage der „Symphonie fantastique“ oder Mahlers Erster und Fünfter – müsste so etwas wie den oftmals angedachten „Mozart-Groschen“ entrichten, der dann wieder der Aufführung Neuer Musik oder von Stücken zugutekommen sollte, die vernachlässigt werden. Die gibt es nämlich zuhauf – und das Publikum würde sie nicht weniger schätzen als die notorischen Dauerbrenner.

Bleiben wir gleich bei Dvořák: Gerade in der Nachbarschaft seiner Neunten finden sich Stücke, die konsequent ins Programm genommen werden sollten. Bregenz macht es richtig: Dort musizieren die Wiener Symphoniker heute, Montagabend, unter Andrés Orozco-Estrada, ihrem designierten Chefdirigenten, zwar die „Neue Welt“, aber nach einer Wiedergabe des fast gleichzeitig entstandenen „Te Deum“. Dieses wiederum ist einer der schönsten Beweise für das unverfälschte Musikantentum dieses Komponisten.

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