Bei den Festspielen dramatisierten Diana Damrau und Jonas Kaufmann Hugo Wolfs "Italienisches Liederbuch" – und Sabine Devieilhe eine Mozartmatinee.
Der Begriff Regietheater fällt manchen Festspiel-Besuchern mittlerweile sogar im Konzertsaal ein. An dem Versuch, den intimen Liedgesang ins Große Festspielhaus zu verpflanzen, sind ja schon bedeutende Interpreten gescheitert. Die zarten Botschaften verfliegen allzu leicht in einer Architektur, die für das „Elektra“-Orchester entworfen wurde.
Dem Sängerpaar Diana Damrau und Jonas Kaufmann gelang es nun aber, Hugo Wolfs „Italienisches Liederbuch“ zum kurzweilig-spannenden Theaterabend zu machen. Musik der zartesten Gebärde, des unmerklichen Augenaufschlags, der vollkommenen Verinnerlichung – wenn auch gewiss das eine oder andere Stück darunter ist, das den Rahmen vokaler Kammermusik sprengt und den Wagner-Verehrer Wolf auf den Spuren der großen Szene zeigt.