Konzerthaus: Zwei Musiker, die wenig gemeinsam haben

Geiger Leonidas Kavakos (Archivbild).
Geiger Leonidas Kavakos (Archivbild).(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Der griechische Geiger Leonidas Kavakos zeigte diskret seine musikalische Meisterschaft, die chinesische Pianistin Yuja Wang enttäuschte dagegen mit uniformem Klang und wenig Akzentuierung.

Selbst in der Spitzenklasse der Violinvirtuosen ist es nicht alltäglich, dass jemand derart viel Souveränität ausstrahlt: Mit Ruhe und Konzentration kurvt Leonidas Kavakos durch das Repertoire, eloquent durch viele Stile – und rund um die Welt. Dass ihn die Wiener Philharmoniker nun auch nach New York mitnehmen, sollte mehr wert sein als ein Dutzend Adelstitel. Ein Musiker ohne Fehl und Tadel – beinahe: Wenn er sich nur nicht mitunter zum Dirigentenpult hingezogen fühlte. Das ist nicht sein Metier.

Auf der Geige kann ihm keiner etwas vormachen, Kavakos wird sogar mit dem für einen Sonatenabend kaum idealen großen Konzerthaus-Saal irgendwie fertig (es kann nicht jeder einen so imposanten Ton wie einst Nathan Milstein haben). Ihm gilt das Publikumsinteresse, wiewohl der Abend im Rahmen der Porträtreihe Yuja Wang stattfindet. Die junge, flotte, charmante Chinesin macht immerhin mit einer Modenschau auf sich aufmerksam, mit zwei nicht gerade wohlfeilen, schicken Abendkleidern. Temperamentsmäßig und musikalisch haben Kavakos und Wang wenig gemeinsam, sie versuchen auch nicht vorzugaukeln, dass sie ein Herz und eine Seele wären oder dass sie sich überstudiert getroffen hätten. Niemand sollte wissen, welche Management- oder PR-Konzepte da dahinterstecken könnten . . .

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