Mozartwoche in Salzburg: Mit Mozart gegen teuflische Technologien

Symbolisch überfrachtete Bilderfolgen: „T.H.A.M.O.S.“ in der Felsenreitschule.
Symbolisch überfrachtete Bilderfolgen: „T.H.A.M.O.S.“ in der Felsenreitschule.(c) APA/MATTHIAS BAUS
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Villazóns erste Produktion als Intendant: Aus „Thamos, König in Ägypten“, Mozarts einziger Bühnenmusik, wird hier ein neues Stück. Heutige Formen der Sklaverei soll es kritisieren, doch es überzeugt nur als Show.

Ausschließlich Mozart werde es bei seinen Mozartwochen geben, versprach der neue Intendant dieses traditionsreichen, um Mozarts Geburtstag platzierten Salzburger Festivals, Rolando Villazón. Schon in seiner ersten Produktion weicht er davon ab, lässt zu, dass neben Mozart auch algorithmische Musik aus dafür konstruierten, auf der Bühne der Felsenreitschule aufgestellten Robotermaschinen erklingt. Weil Mozart ein Würfelspiel geschaffen hat, das man unter diesem algorithmischen Aspekt sehen könne, ist die Begründung.

Wo, wenn nicht bei Festspielen, kann man Besonderes wagen? Dies mag sich Villazón gedacht haben, als seine Wahl auf Mozarts einzige Bühnenmusik fiel: „Thamos, König in Ägypten“. Geschrieben hat sie der 17-Jährige für das gleichnamige, heute vergessene Drama von Tobias Philipp Freiherr von Gebler. Erfolg hatte das Stück keinen. Dass Mozart seine Musik später ergänzt hat, hatte mit der Aufführung eines anderen Stücks zu tun. Auch damit umfasst die Partitur nur einige Chöre und Zwischenmusiken. Abendfüllend ist das nicht. Am besten ergänzt man es mit Werken Mozarts, die gleichfalls Ägypten, Freimaurerei, Intrige und Liebe zum Thema haben, wie „Zaide“ und „Die Zauberflöte“, und dem einen oder anderen Stück, das er für Freimaureranlässe komponiert hat. So geschah es auch in Salzburg.

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