So rast das Ballett in die Moderne

Diese Suite verzeiht nichts – doch die Tänzer (hier Lazik, Poláková) sind ihr gewachsen.
Diese Suite verzeiht nichts – doch die Tänzer (hier Lazik, Poláková) sind ihr gewachsen. Staatsoper/Ashley Taylor
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Staatsoper. Das Wiener Staatsballett präsentiert Klassiker der Moderne von William Forsythe, Hans van Manen und Jiří Kilián – und zeigt sich in Höchstform.

Der Vorhang fällt mit einem lauten Knall – mitten im Tanz, mitten in die Musik hinein. Dabei sind die Tänzer noch in Bewegung, zwei Paare drehen sich mit Arabesken und lang gestreckten Armen umeinander, bald zieht es sie voneinander weg, bald zueinander hin, die Verbindung zum Partner reißt nicht ab. Plötzlich sind wir als Zuschauer – höchst beabsichtigt – ausgeschlossen von dem, was William Forsythe in seiner „Artifact Suite“ kreiert hat. Als der Vorhang sofort wieder geöffnet wird, sehen wir das Corps de Ballet in neuer Formation rund um die Solisten, der rasante Strom der Schritte ist nicht abgerissen.

Mit großer Kraft zieht dieser erste Teil in den neuen Abend des Wiener Staatsballetts hinein, der Klassiker der Moderne präsentiert und zeigt, wie diese die Entwicklung des neoklassischen Balletts nach George Balanchine weiter vorantrieben. Wie Urvater Balanchine stellen alle drei, zu ihrer Zeit umstrittene Rebellen, das gängige Bewegungsvokabular infrage, interpretieren es neu und finden bisher unbekannte ästhetische Positionen. Dabei wird die Geschwindigkeit der Schritte besonders ausgereizt.

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