Jetzt scheint der Salzburger Skandal perfekt

Salzburger Rätsel: Bekommt der „künstlerische Leiter“ Christian Thielemann einen „künstlerischen Leiter“?
Salzburger Rätsel: Bekommt der „künstlerische Leiter“ Christian Thielemann einen „künstlerischen Leiter“?APA/BARBARA GINDL
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Analyse. Hinter den Kulissen der Osterfestspiele tobt der Machtkampf Bachler gegen Thielemann.

Die Eingeweihten haben es prophezeit: Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer könnte durch seine Entscheidung, den Osterfestspielen mit Nikolaus Bachler einen neuen künstlerischen Leiter vorzusetzen, einen Abgang Christian Thielemanns provozieren.

Dieser Tage wurde ein Schreiben des Dirigenten bekannt, in dem er den Aufsichtsrat der Osterfestspiele über seine Pläne für die kommenden Jahre informiert. Seinen Vertrag als künstlerischer Leiter versteht Thielemann dahingehend, dass ihm die Entscheidungsbefugnis über alle künstlerischen Fragen obliege. In dieser Eigenschaft hat er für die Osterfestspiele 2022 eine Neuproduktion von Wagners „Lohengrin“ – die später von der Dresdner Semperoper übernommen werden soll – und für 2023 Richard Strauss' „Elektra“ in Aussicht genommen.

„Das geht mit mir nicht“

Dafür seien, so Thielemann, auch schon die Verhandlungen mit den Sängern im Endstadium. Piotr Beczała wäre der Lohengrin, Elena Pankratova die Elektra. Gemäß den Usancen auf dem internationalen Klassik-Markt müssen Verträge mit bedeutenden Sängern ja rechtzeitig, das heißt einige Jahre im Voraus, ausgehandelt werden. Doch nun versuche Bachler, diese Pläne zu durchkreuzen. Dass es überhaupt zu einem Kompetenzstreit kommen kann, hat Salzburgs Landeshauptmann zu verantworten. Er setzte gegen Thielemanns ausdrücklichen Wunsch die Bestellung Bachlers durch.

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