Vorwürfe

Plácido Domingo geht als Chef der Los Angeles Opera

SALZBURGER FESTSPIELE: LUISA MILLER - PLACIDO DOMINGO
SALZBURGER FESTSPIELE: LUISA MILLER - PLACIDO DOMINGOAPA/FRANZ NEUMAYR
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Nachdem Belästigungsvorwürfe gegen den spanischen Opernstar laut wurden, trat dieser als Generaldirektor der Oper von Los Angeles zurück.

Der spanische Opernstar Plácido Domingo ist am Mittwoch als Generaldirektor der Los Angeles Opera zurückgetreten. In einer Erklärung sagte Domingo, die Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung würden seine Möglichkeiten, diese Funktion weiter auszuüben, beeinträchtigen.

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"Die jüngsten Vorwürfe, die in der Presse gegen mich erhoben wurden, haben eine Atmosphäre geschaffen, in der meine Möglichkeiten, diesem Unternehmen, das ich so liebe, zu dienen, beeinträchtigt wurden", erklärte Domingo. "Während ich weiter daran arbeite, meinen guten Namen wieder herzustellen, habe ich beschlossen, dass es im besten Interesse der Oper Los Angeles ist, als Generaldirektor zurückzutreten und mich von weiteren geplanten Auftritten zurückzuziehen", fügte er hinzu.

Die Oper von Los Angeles dankte in einer Erklärung Domingo, der das Haus seit 2003 geleitet hatte, und würdigte seinen "beispiellosen und tiefen" Beitrag zum kulturellen Leben der US-Metropole. Wegen der Missbrauchsvorwürfe gegen Domingo hatte das Opernhaus einen Anwalt mit einer Untersuchung der Anschuldigungen betraut und den Musiker beurlaubt.

Domingo hatte sich im September von seiner Rolle an der Metropolitan Opera in New York City zurückgezogen, nachdem dort Vorwürfe gegen ihn laut geworden waren. An der Wiener Staatsoper hielt man an den Auftritten Domingos fest.

Nachdem im August die Belästigungsvorwürfe bekannt geworden waren, gab es Absagen für mehrere Konzerte Domingos in den USA. Anfang September wurden weitere Vorwürfe gegen den der 78 Jahre alten Star publik. Offenbar erheben elf weitere Frauen Anschuldigungen gegen den Opernstar. Dabei gehe es um ungewollte Berührungen, Belästigung oder andere unangebrachte Handlungen. Die Vorfälle reichen zurück bis in die 1980er-Jahre. (APA/Reuters/AFP/Red.)

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