Brandneu: "Eugen Onegin" Salzburg 2007 auf DVD

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Andrea Breths Tschaikowsky-Inszenierung, viel, wenn auch nicht allseits gerühmt, ist jetzt im Heimkino zu studieren.

Breths „Onegin". Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Unter diesem Motto habe ich mir sofort die Neuerscheinung angeschaut, die uns eben, rechtzeitig vor Festspielbeginn, via DVD mit der Vorjahrspremiere der Salzburger Festspiele, Tschaikowskys "Eugen Onegin" (Regie: Andrea Breth, Dirigent: Daniel Barenboim) konfrontiert.
Einige Musikfreunde hatten mir ja damals im August ja erzählt, die Aufführung sei im Fernsehen spannend und geradezu ein theatralisches Ereignis gewesen. Im Saal war sie lähmend. Leider weckt mich auch die Aufzeichnung nicht wirklich auf. Zwar: Etliche der szenischen Aktionen sind ganz offenkundig für die Kameras gestellt, wirken also tatsächlich unmittelbarer als im Großen Festspielhaus. Viel glaubwürdiger wird mir die Inszenierung Andrea Breths dadurch aber keineswegs. Ich empfinde nicht zuletzt die Schluss-Szene, in der sich Onegin brutal auf Tatjana wirft, als unangemessen, weder zum Ton Puschkins, noch zu jenem Tschaikowskys passend.
Aber bitte: Breth-Enthusiasten erfreuen sich jetzt wahrscheinlich auch daheim der zauberischen Poesie einer schreibmaschinetippenden Liebesbrief-Dichterin - und des hie und da doch allzu pastosen philharmomischen Tschaikowsky-Klangs Marke Daniel Barenboim. Ein Dokument ist die Neuerscheinung  jedenfalls.

Eugen Onegin. Salzburg 2007. Breth/Barenboim. Anna Samuil (Tatjana), Peter Mattei (Onegin), Joseph Kaiser (Lenski), Ferruccio Furlanetto (Gremin), Jekaterina Gubanova (Olga) Wiener Philharmoniker.
DG 073 4434 (2 DVDs)

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