Die Malerei ist das Liebkind des Kunstmarkts. Sie erneuert sich permanent, indem sie sich immer wieder infrage stellt.
Dass etwa die reduzierten Bilder von Yorgos Stamkopoulo – aktuell in der Galerie Nathalie Halgand – die Anmutung von Minimalismen haben, ist in Wirklichkeit Ergebnis eines Spiels mit Zufall und Zerstörung. Ein langwieriger Prozess, bei dem die Malerei in vielen Lagen schichtweise aufgebracht wird, ist nur Vorbereitung für den letzten Schritt: die Abnahme des Materials ganz im Sinn der historischen Décollage etwa eines Raymond Hains oder Mimmo Rotella, solange, bis der Bildgrund bis auf seine Spuren frei gelegt ist (1060 Wien, Stiegengasse 2/3, 30. 6.–30. 7.). Wer mehr Malerei sehen will, sollte die sommerliche Art Bodensee besuchen. 60 internationale und heimische Aussteller leuchten die Bandbreite des künstlerischen Diskurses der Gegenwart aus (Bild: Karen Holländer). Eine Sonderschau stellt die Hohenemser Sammlung Otten vor, die zeitgenössische gegenstandslose Malerei von Chillida, Federle, Scully und anderen in Dialog mit Textilien aus verschiedenen Kulturkreisen setzt.
16. Art Bodensee (Messe Dornbirn, 6850 Dornbirn, Messeplatz 1: 8.–10. Juli).