Mit Malerei lässt es sich gut erzählen, zum Beispiel von Heimsuchungen und Hells Angels.
So lautet das Motto, das Deborah Sengl ihrem neuen, bei Hilger Next präsentierten Bilderzyklus gegeben hat. Der biblischen Terminologie zum Trotz sind diese Heimsuchungen gar nicht weihnachtlich, und den Höllenengeln eignet kein Quäntchen Romantik. Vielmehr greift Sengl mit der für sie typischen Kombinatorik sowie einer gehörigen Portion Sarkasmus und Querdenkerei politische, gesellschaftliche und alltägliche Realitätspartikel auf, um sie zu Bilderzählungen etwa über selbst ernannte „Superfreaks“ oder traurige „Home Stories“ zu arrangieren. Donald Trump, Elvis Presley, Mutter Teresa oder der Weihnachtsmann bekommen in diesen Bildern ebenso ihren Auftritt, wie Feuerwaffen, Valentinstagsgestecke, Viagra-Pillen, Whiskeyflaschen oder Botox-Pads zu Requisiten stilisiert werden. Derweil stellt die Galerie Crone die magischen Bildwelten des jungen Hamburgers Antony Valerian vor. In dunklen, gebrochenen Farben und mit viel Feingefühl lotet der Schüler von Daniel Richter die feine Grenze zwischen Figürlichkeit und Abstraktion aus (1010 Wien, Getreidemarkt 14; bis 28. 2.).
Hilger Next. Deborah Sengl: „Heimsuchung – Hells Angels“ (1100 Absberggasse 27; 27. 1.–25. 3.)