Künstler Herbert Friedl 75-jährig verstorben

Herbert Friedl gestaltete Sakralräume und setzte sich mit der österreichischen NS-Vergangenheit auseinander. Am Freitag verstarb der oberösterreichische Künstler im Alter von 75 Jahren.

Der oberösterreichische Künstler Herbert Friedl ist am Freitag im Alter von 75 Jahren gestorben. Der Maler, Grafiker, Raum- und Objektgestalter lebte und arbeitete in Pregarten im Mühlviertel und in Linz. Er gestaltete viele Sakralräume in Oberösterreich wie die Jägerstätter-Stele im Linzer Mariendom, teilte die Diözese Linz in einer Presseaussendung am Montag mit.

Der 1942 in Unterweitersdorf (Bezirk Freistadt) Geborene absolvierte nach einer Tischlerlehre die HTL für Grafik-Design in Linz, war Gasthörer an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz. Ab 1978 war Friedl freischaffend tätig, ein Schwerpunkt lag auf der Druckgrafik. Er setzte sich als einer der ersten mit der nationalsozialistischen Vergangenheit konkret auseinander. Ein Mahnmal für die Opfer der "Mühlviertler Menschenjagd" am Kalvarienberg in Wartberg ob der Aist wurde im November 2015 enthüllt und gesegnet.

Blick auf die existenziellen Fragen

Für Bischof Manfred Scheuer entwarf er den Bischofsstab mit einem Bergkristall im Zentrum, den dieser zur Amtseinführung 2016 vom Domkapitel erhielt. "Herbert Friedl führt in seiner künstlerischen Sprache mit Klarheit und Sorgfalt zu Grundfragen des Menschseins und des Glaubens. Sein Blick auf die existenziellen Fragen nimmt in seinen Bildern Gestalt an. Mit Radikalität und Kompromisslosigkeit, aber auch mit Behutsamkeit hat er sich als Künstler mit den Gräueln des NS-Regimes auseinandergesetzt", würdigte Scheuer seinen Freund und Wegbegleiter

(APA)

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