Maler Anton Lehmden gestorben

Anton Lehmden ist mit 89 Jahren in Wien verstorben.
Anton Lehmden ist mit 89 Jahren in Wien verstorben.APA
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Mit seinen Weltlandschaften begründete er die Wiener Schule des Phantastischen Realismus mit.

Der österreichische Maler und langjährige Professor an der Akademie der bildenden Künste Anton Lehmden ist mit 89 Jahren in Wien verstorben. Er gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner und Wolfgang Hutter zu jenen jungen Malern, die die Wiener Schule des Phantastischen Realismus begründeten. 1945 aus der Slowakei nach Wien gekommen, studierte er an der Akademie der bildenden Künste bei Albert Paris Gütersloh Malerei. Die erste Ausstellung der Wiener Phantastischen Realisten fand 1959 im Oberen Belvedere statt. 1966 wurden die Arbeiten der Wiener Schule erstmals auch in den USA präsentiert.

Anton Lehmden war dabei insofern ein Außenseiter, als ihn die für diese Wiener Stilrichtung typischen verklausulierten mythologischen und erotischen Szenen wenig interessierten. Typisch für ihn wurden weite, hügelige, vor allem in Erdtönen gehaltene Weltlandschaften, die vom Surrealismus und den alten Meistern beeinflusst waren. Auch Krieg und Naturkatastrophen waren in seinem Werk wiederkehrende Motive.

U3-Station Volkstheater gestaltet

In den Jahren 1962/63 unterrichtete Lehmden an der Kunstakademie in Istanbul, in Istanbul gestaltete er auch die zum österreichischen St.-Georgs-Kolleg gehörige Kirche. Immer wieder leitete er auch die Klasse für Malerei an der Sommerakademie Salzburg. Von 1971 bis 1997 war er ordentlicher Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Von Lehmden stammt auch die künstlerische Gestaltung der U3-Station Volkstheater (1991).

Seit 1966 gehörte Anton Lehmden das im Burgenland nahe der ungarischen Grenze gelegene Renaissanceschloss Deutschkreutz. Der Maler hatte das sehr baufällige Schloss um einen symbolischen Schilling von der Landesregierung erworben, mit der Auflage, es zu restaurieren. Dieser Aufgabe widmete er sich in den kommenden Jahrzehnten intensiv, gestaltete das Schloss auch architektonisch. Lehmden machte Deutschkreutz außerdem zum Schauplatz vieler kammermusikalischer und anderer Kulturveranstaltungen. Heute ist im Gebäude unter anderem ein Lehmden-Museum untergebracht. [ Foto: APA ] (sim/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.08.2018)

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