Van-Gogh-Museum präsentierte neue Untersuchungen.
Vincent van Gogh ließ sich nicht gern fotografieren. Eines von zwei erhaltenen Porträts zeigt den Maler als 19-Jährigen, dies gilt als gesichert. Beim zweiten, Jahre früher entstandenen Foto, sind kürzlich Zweifel aufgetaucht. Es sollte 1866 in Brüssel aufgenommen worden sein. Doch Nachforschungen ergaben, dass es das angegebene Fotostudio zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gab. Gesichtsanalysen bestätigten außerdem nach Angaben des Van-Gogh-Museums, dass nicht Vincent, sondern sein Bruder Theo abgebildet ist.
Die Aufnahme war erstmals 1957 bei einer Ausstellung in Essen als Porträt des Malers gekennzeichnet worden. Seitdem war sie in unzähligen Ausstellungen und Büchern weltweit gezeigt worden. „Durch diese Entdeckung sind wir um eine Illusion ärmer“, sagte der Direktor des Museums, Axel Rüger, „aber auch um ein Porträt von Theo reicher“.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.12.2018)