Krise im Kunsthistorisches Museum

KHM-Krisentreffen zwischen Haag und Schallenberg in New York

KHM-Chef Sabine Haag soll das Haus intermistisch weiterführen
KHM-Chef Sabine Haag soll das Haus intermistisch weiterführenAPA/BARBARA GINDL
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Eike Schmidt wird in Wien erwartet. Er soll morgen einen Vortrag  halten. Den Chefposten im Kunsthistorischen Museum tritt er nicht an. Dort fühlen sich alle vor den Kopf gestoßen. Der Kulturminister steht unter Zugzwang.

In New York City geht es heute in der Früh um die Zukunft des Kunsthistorischen Museums. Noch vor der für Vormittag angesetzten Pressekonferenz im Metropolitan Museum, bei der die "Kaiser Maximilian"-Schau mit vielen Leihgaben aus Österreich präsentiert wird, werden sich Kulturminister Alexander Schallenberg und die interimistische KHM-Generaldirektorin Sabine Haag zum Gespräch treffen.

Die Eröffnung der New Yorker Ausstellung "The Last Knight: The Art, Armor, and Ambition of Maximilian I" wird von einem beispiellosen Eklat überschattet, von dem „Die Presse“ am Dienstag exklusiv berichtete: Der designierte KHM-Chef Eike Schmidt, der sein Amt am 1. November antreten sollte, hat dem Minister gestern per Telefon abgesagt. Schallenberg steht nun unter Zugzwang. Er habe Sabine Haag gebeten, das Haus weiterhin interimistisch zu führen. Haag hatte sich vor zwei Jahren vergeblich um eine Vertragsverlängerung beworben, war aber bereit gewesen, weiterzuarbeiten, um Schmidt den regulären Abschluss seiner Amtszeit in den Uffizien zu ermöglichen.

Am Kunsthistorischen Museum gibt es am Mittwochvormittag eine Mitarbeiterversammlung. "Wir sind alle vor den Kopf gestoßen", beschrieb eine Mitarbeiterin die Stimmung im Haus, in dem seit gestern Nachmittag eine Sitzung die andere jagt.

Eike Schmidt wird unterdessen in Wien erwartet. Am Donnerstag (18.30 Uhr) soll er bei der Tagung des Verbands österreichischer Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker im Semperdepot einen Vortrag halten. "Die 20. Tagung fragt unter dem Titel 'An der Schwelle. Liminalität in Theorie und kunsthistorischer Praxis' nach Zwischenräumen und Übergängen sowohl als Thema in der Forschung als auch als Herausforderung in diversen kunsthistorischen Berufsfeldern", heißt es dazu in der Ankündigung. Derzeit scheint niemand berufener zu sein, darüber zu sprechen, als Eike Schmidt.

(APA)

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