Erster Vernissagen-Showdown des Jahres, die Galerien der Eschenbachgasse eröffneten Dienstag abend gemeinsam.
Erster Vernissagen-Showdown des Jahres, die Galerien der Eschenbachgasse eröffneten Dienstag abend gemeinsam. Machtpolitisches Zentrum war die Galerie Steinek, wo die jüngste Kunst-Staatspreisträgerin, Renate Bertlmann, ausstellte. "#It's you, too" nannte die auch international gerade wiederentdeckte feministische Performance- und Installationskünstlerin die Zusammenschau von Arbeiten vorwiegend aus den 2000er Jahren. Es geht um die (körperliche) Liebe zwischen Sexpuppen, zwischen Latex-Mann und -Frau, ein Material mit dem Bertlmann schon seit den 70er Jahren arbeitet. Einmal geht dem Gummimann sprichwörtlich die Luft aus, als er zum Verzehr des weiblichen Geschlechts ansetzt, das vor ihm auf dem Teller liegt. Ist das "you, too" im Titel auf die Männer bezogen? Oder auf beide Geschlechter, die wie törichte Puppen in ihren eingeübten Rollen verharren? Schaut jedenfalls ziemlich lächerlich aus dieses Spiel, von Eros keine Spur.
Keine Spur auch vom neuen Kulturminister Gernot Blümel, der befand sich allerdings gerade am Weg nach Strassburg, wie man seinem Instagram-Account entnehmen konnte. Also hatten seine Vorgänger den großen Auftritt allein, beeindruckend, wer sich alles um Bertlmann scharte: Mit Rudolf Scholten, Josef Ostermayer und Thomas Drozda waren gleich drei ehemalige SP-Kulturminister anwesend. Nächste Chance für Blümel, ein wenig Stellung zu beziehen, wäre am Donnerstag - Schleifmühlgassen-Opening.