Ilias: Die antike Welt in Blau und Rot

Eine neue „Ilias“-Übersetzung, prächtig gerahmt: Homer als Geschenk an heutige Leser.

Singe den Zorn, o Göttin, des Peleiaden Achilleus, der entbrannt den Achaiern unnennbaren Jammer erregte“. So begann es bei Johann Heinrich Voß. 220 Jahre später:„Singe vom Ingrimm, Göttin, des Peleus-Sohnes Achilleus, vom verfluchten, der zahllose Schmerzen schuf den Archaiern“. Und los geht die Geschichte von Achill, der wütend ist, weil ihm Chef Agamemnon seine Beutefrau Briseïs weggeschnappt hat. Im Grunde geht es um nur zwei Wochen im zehnjährigen Trojanischen Krieg. Aber die Leidenschaft rast. Sie verzehrt und versehrt Menschen wie Götter, schafft Tote wie Patroklos, der in der Rüstung Achills erschlagen wird, und Hektor, dessen Leiche Achill am Ende um die Stadtmauern schleift.

Um diese Geschichte zu verschlingen und von ihr verschlungen zu werden, braucht man nicht Altgriechisch zu verstehen und Kommentare durchzupflügen. Man kann einfach zu lesen beginnen, wenn es Menschen gibt, die diese zweieinhalb Jahrtausende alten, über 15.500 Hexameterverse für heutige Leser eingängig übersetzen. Raoul Schrott hat das Werk so ungeniert nachgedichtet, dass oft wenig von Homer übrig blieb. Man kann aber auch übersetzen, ohne die fremde Eigenart des Textes leichtfertig preiszugeben.

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