„Zahlen, bitte“: Ein rosa Buch mit vielen Zahlen

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„Falter“ und Statistik Austria haben Daten über Österreich aufbereitet.

Wien. Antizyklisch macht es doch am meisten Spaß – also nützen wir doch die sommerliche Hitzewelle, um über Weihnachten nachzudenken. Und da lernen wir, dass Haushalte in Österreich in der Weihnachtszeit um 237 Prozent mehr für Karten- und Gesellschaftsspiele ausgeben als während des restlichen Jahres, 164 Prozent mehr für Puppen und Stofftiere – und immerhin 84 Prozent mehr für Backzutaten.

Die Daten stammen aus einem neuen Buch, das „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk gemeinsam mit Konrad Pesendorfer, Generaldirektor der Statistik Austria, veröffentlicht hat. Grundlage sind bereits wöchentlich im „Falter“ veröffentlichte Grafiken, die mit einem Frageblock zu verschiedensten Themen gekoppelt sind – eine Kooperation zwischen dem Magazin und der Bundesanstalt, die im Spätsommer 2016 gestartet wurde. „Zahlen, bitte!“, der Titel des Buchs, spielt auf das Vorhaben an, konkrete Daten und Fakten zu Themen zu liefern, die sonst vor allem aus dem Bauch heraus diskutiert werden.

Das können etwa aktuelle Zahlen sein über die Menschen mit Migrationshintergrund, die in Österreich leben – die stärkste Zuwandererung kommt aus dem Raum von EU bzw. Efta, und hier vor allem aus Rumänien, die größte Gruppe der Nichtösterreicher sind Deutsche –, oder auch darüber, wie hoch das Bruttoinlandsprodukt ist (knapp 350 Milliarden Euro) und was es eigentlich aussagt. Nicht immer gibt es bei den Erklärungen die große Überraschung („Auch die wachsende Bevölkerung spielt bei der Nachfrage nach Wohnraum eine große Rolle“. . .), aber insgesamt hat man doch ein unterhaltsam geschriebenes Kompendium vor sich, das manches Thema ein wenig besser verstehen lässt – und das Ganze so darstellt, dass auch Laien, die mit Statistik nicht viel am Hut haben, sich leicht damit zurechtfinden. Nennen wir es den „Sendung mit der Maus“-Effekt.

Es geht im Buch übrigens auch um weniger komplexe Themen – etwa um die Frage, wohin die Österreicher im Urlaub am liebsten verreisen (44 Prozent bleiben im Land, bei Auslandsreisen ist Italien der Favorit) – und in welchem Urlaubsland man für einen Euro besonders viel (Bulgarien) oder besonders wenig (Schweiz) bekommt. Womit sich das mit dem Antizyklischen wieder erledigt hätte. (red.)

Zum Buch

Florian Klenk, Konrad Pesendorfer:
„Zahlen, bitte!“
Falter-Verlag
24,90 €

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.08.2018)

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