Jeffery Deaver: 007 und das i(Q)Phone

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US-Autor Jeffery Deaver lässt den legendären britischen GeheimagentenJames Bond wiederauferstehen.

James-Bond-Erfinder Ian Fleming ist seit fast fünfzig Jahren tot. Seine Kunstfigur ist aber so lebendig wie selten zuvor. Während im Kino Daniel Craig dem britischen Geheimagenten Leben einhaucht, hat nun ausgerechnet ein US-Autor zur Feder gegriffen, um den Mythos 007 wiederzubeleben.

Wie es überhaupt dazu kam? Bestsellerautor Jeffery Deaver wurde 2004 für seinen Thriller „Garden of Beasts“ mit dem renommierten „Ian Fleming Steel Dagger“-Preis ausgezeichnet. In seiner Dankesrede bekannte sich Deaver als Bond-Fan. Das brachte Flemings Erben auf die Idee, ihn den nächsten Bond schreiben zu lassen.

Und es gibt schlechtere Ideen, denn Deavers Bond funktioniert durchaus. Die Handlung ist nicht ganz so wichtig, aber das hat Tradition. Man findet sich schnell zurecht in der Welt von 007. Sein CIA-Freund Felix Leiter ist ebenso mit an Bord wie der rätselhafte Chef M. Die obligatorische Hetzjagd von Schauplatz zu Schauplatz rund um die Erde gehört ebenso dazu wie die Tüftelabteilung Q, die für technische Spionagespielereien zuständig ist. Dass Bond in der Jetztzeit gelandet ist, macht am besten das extra entwickelte i(Q)Phone deutlich. Ohne coole Spionage-Apps wäre auch ein Kultagent verloren.

Und natürlich darf auch der typische Bond-Bösewicht nicht fehlen: Der etwas unheimliche Severan Hydt ist in der Recyclingbranche tätig. Womit Deaver angesichts der Wiederverwertung des legendären Nullnullagenten durchaus Ironie beweist. phu

Jeffery Deaver: „Carte Blanche“. Übersetzt von Thomas Haufschild. Blanvalet, 544 Seiten, 15,50 Euro.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.03.2012)

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