Der besessene Entdecker revolutioniert die Medizin auf verschiedensten Gebieten. Elende Arbeitsbedingungen vertreiben ihn aus seiner Heimat. Hier bleibt er lang ein Vergessener. Sechzig Jahre nach der Entdeckung der Blutgruppen wird der Nobelpreisträger Karl Landsteiner in Wien posthum geehrt.
Ein österreichisches Schicksal. Erst achtzehn Jahre nach seinem Tod, dreißig Jahre nachdem Karl Landsteiner den Nobelpreis erhalten hat und sechzig Jahre nach seiner bahnbrechenden Entdeckung der Blutgruppen wird einer der wichtigsten Vertreter der Wiener Medizinischen Schule in seiner Heimat gewürdigt: Am 28. August 1961 findet im Arkadenhof der Wiener Universität die Enthüllung eines Landsteiner-Reliefs statt.
Posthum wird anlässlich seines 100. Geburtstags eine Briefmarke mit dem Porträt des vergessenen Genies aufgelegt, und später ist man selig, wenn man ihn im Börsel hat: Bis zur Euro-Umstellung ziert sein Bild den 1000-Schilling-Schein. Späte, zu späte Ehrungen für einen einzigartigen österreichischen Forscher, der Millionen Menschen das Leben rettete – und weiter rettet. Lang zollt ihm seine Heimat nicht die gebührende Anerkennung.