Die neue "Tatort"-Episode "Hydra" führt das Kommissaren-Quartett in die Neonazi-Szene Dortmunds. Ein durchaus spannender TV-Krimi.
Unsere "Tatort"-Wertung
3 von 5 Punkten.
Worum geht es?
Kai Fischer, der "braune Führer Dortmunds", wird tot auf einem Industriegelände aufgefunden. Er wurde erschossen und anschließend (!) noch verprügelt. Fischers hochschwangerer Frau zufolge wurde er von der "Jüdin" ermordet. Gemeint ist Jedida Steinmann, die eine Beratungsstelle gegen rechte Gewalt leitet. Sie ist Witwe, ihr Mann wurde getötet. Steinmann behauptet, dass Fischer die Tat begangen hatte. Eine andere Spur im Mordfall Fischer führt die Ermittler in die Neonazi-Szene selbst ...
Wer ermittelt?
Das Dortmunder Quartett: Peter Faber (gespielt von Jörg Hartmann), Martina Bönisch (Anna Schudt), Nora Dalay (Aylin Tezel) und Daniel Kossik (Stefan Konarske). Das Team wird in der Folge auf die Probe gestellt: Dalay und Kossik haben sich getrennt. Sie hat ihr gemeinsames Baby abgetrieben. Sein Bruder Tobias (Robert Stadlober) gehört neuerdings der Gruppierung "Nationale Soziale" an und gerät zwischen die Fronten. Bönisch sucht ihr privates Glück in Hotelbars. Faber, der bei einem Autounfall Frau und Kinder verloren hatte, macht sich mit seiner sperrigen Art bei der Polizei keine Freunde.
Was gefällt?
"Hydra" ist ein düsterer, harter und durchaus spannender Fall. Vier statt der bei "Tatort" üblichen zwei Kommissare tragen zur Dynamik bei. Vor allem Jörg Hartmann punktet als Peter Faber mit trockenem Humor. Auch der sphärische und karge Score gefällt.
Wo hakt's?
Die übliche "Tatort"-Krankheit: Nicht frei von Klischees. Zum Teil recht hölzerne Dialoge und Sprüche ("Für Typen wie den hat Gott den Flammenwerfer erfunden"; "ich spreche von Liebe und Ihr von Sex. Typisch Frau").
"Tatort", Sonntag, 11. Jänner, 20.15 Uhr, ORF2.