Erich Witzmann: Bildung + Journalismus = ewi

(c) Michaela Bruckberger
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Erich Witzmann, vielfach ausgezeichnet und bis heute für die „Presse“ tätig, ist 70.

Selten hat sich ein Namenskürzel so sehr als Marke etabliert wie jenes von Erich Witzmann: ewi. Fast drei Jahrzehnte hat er bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2010 als innenpolitischer und dann vor allem bildungspolitischer Redakteur für die „Presse“ Artikel verfasst. Er hat, wahrlich nicht immer zur Freude der Politiker unterschiedlicher Couleur, berichtet, analysiert und kommentiert. In der Sache hart, im Ton verbindlich. Er hat, um es kurz zu sagen, der qualitätsorientierten publizistischen Begleitung der Bildungspolitik ein, das Gesicht, genauer: den Kopf gegeben.


Auch aktuell ist er den „Presse“-Lesern ein Begriff, als regelmäßiger kundiger Autor von Beiträgen in der jeden Samstag in der „Presse“ erscheinenden Beilage „Wissen & Innovation“. Am Mittwoch vollendet Witzmann das 70. Lebensjahr.

Der promovierte Historiker wurde und wird in der Redaktion so gerufen: ewi. Und er kommt immer wieder vorbei – nicht nur um seine Artikel zu schreiben, zu redigieren oder zu recherchieren, sondern auch, um in Kontakt mit den Kollegen zu bleiben. Informationen, Erfahrungen und Gerüchte werden ausgetauscht, manchmal wird das eine oder andere Glas Wein getrunken oder vom Hobby-Imker Honig aus Stammersdorf gebracht. Das hält jung. Genauso wie Witzmanns andere große Leidenschaft, das (Marathon-)Laufen.

Acht Bildungs-, sieben Wissenschaftsminister hat er in seinem Redakteursleben kommen und gehen gesehen. Und in den Anfängen seiner journalistischen Karriere einen Bundeskanzler, über den er eine seiner besonders markanten Anekdoten zu erzählen weiß. Als ewi im berühmten Ministerrats-Pressefoyer 1983 nach einem von Kreisky angekündigten ärztlichen Attest über dessen Gesundheitszustand zu fragen wagte, wurde er prompt abgekanzelt: „Fühlen Sie meinen Puls“, grantelte der damals schon von Krankheit gezeichnete Kreisky.

Vielfach wurde ewi ausgezeichnet: zuerst mit dem Kardinal-Innitzer-Förderungspreis, dann dem Staatspreis für Wissenschaftsjournalismus, dem Kardinal-Innitzer-Preis, dem Leopold-Kunschak-Preis und schließlich dem Professorentitel, von Bundespräsident Thomas Klestil verliehen. Bei Elisabeth Gehrer, die ihm die Urkunde überreichte, bedankte sich Witzmann mit einem Handkuss . . .


Am Mittwoch also feiert ewi seinen 70. Geburtstag – auch in der Redaktion der „Presse“. So gehört sich das eben. (d. n.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2015)

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