Die Chefredakteurin der ORF-Magazine reagiert auf Gerüchte, sie werde neue Landesdirektorin in Salzburg. Der Job wäre "eine Auszeichnung", dennoch: "Ich bleibe in Wien."
Der vom Land Salzburg entsandte Stiftungsrat Matthias Limbeck zeigte vergangene Woche in einem Interview in den "Salzburger Nachrichten", wie sehr Politik und ORF miteinander verbunden sind. So sprach er offen von Vorgaben und Plänen bei der Bestellung des Salzburger Landesdirektors. Salzburgs ORF-Landesdirektor Roland Brunhofer, der als SPÖ-nah gilt, soll seinen Posten nach der ORF-Wahl räumen. "Roland Brunhofer war der richtige Mann zur richtigen Zeit. Er hat sehr gute Arbeit geleistet. Doch jetzt ist es Zeit für andere Aussichten und andere Qualitäten", sagte Limbeck. Laut "SN" hätten sich die ORF-Spitze und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) bereits auf Waltraud Langer, bisher Chefredakteurin aller Magazinsendungen im ORF, als neue Landesdirektorin verständigt.
Gegenüber der „Presse“ bestätigt die 55-jährige Langer, dass sie „in den vergangenen Monaten von mehreren relevanten Personen gefragt wurde, ob ich Interesse hätte. Und das freut mich auch. Ich bin Salzburgerin – Landesdirektorin dort zu sein, wäre eine Auszeichnung. Trotzdem habe ich mich überwiegend aus privaten Gründen entschieden, dass ich in Wien bleibe. Außerdem leite ich als Chefredakteurin der Magazine einen sehr spannenden Bereich."
"Habe nicht auf Parteiticket Karriere gemacht"
Auf Kritik an den offenkundig "politischen Besetzungen" von Seiten des ORF-Redakteursrats reagierte Langer zunächst via Twitter so: "Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich eine parteipolitisch unabhängige ORF-Journalistin bin und das nicht zu ändern gedenke."
.@etatat Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich eine parteipolitisch unabhängige ORF-Journalistin bin und das nicht zu ändern gedenke.
— waltraud langer (@wlanger) July 14, 2016Auch zur "Presse" sagt sie: "Ich lege Wert darauf, dass ich nicht auf einem Parteiticket Karriere mache oder gemacht habe. Offenbar hält man mich in Salzburg aber schlichtweg für qualifiziert: ich war beim Radio, Korrespondentin in Brüssel, Redakteurin, Moderatorin der „Pressestunde“, „Offen gesagt“, „Börse 13 Uhr“ und von „Eco“ - und ich bin seit 15 Jahren Führungskraft. Ich denke, Sie werden im ORF nicht viele finden, die ein breiteres Spektrum abdecken."