Mondfahrt-Kanonen, betörende Venusianerinnen, endlose Weiten und kosmische Abgründe: Seit es das Kino gibt, versuchen Regisseure, sich mit Weltraumfilmen zu übertrumpfen. Nicht immer waren sie um Realismus bemüht. Eine kleine Chronologie.
Sternenhimmel, Sternenhimmel, Sternenhimmel. Finster und funkelnd, ruhend und rotierend, schweigend oder von kosmischen Klängen erfüllt – in Johann Lurfs Clip-Kompilation „★“ (2017) reihen sie sich gleichsam ohne Ende aneinander. Schwarz-weiße Punktdiagramme aus der Stummfilmzeit gehen über in prachtvolle digitale Astralnebel. Die Sammlung des österreichischen Filmavantgardisten belegt: Das Kino war schon immer Planetarium.
Was sie aber unterschlägt, ist das unbändige Bedürfnis des Menschen, nach all diesen Sternen zu greifen. Es dauerte nicht lang, bis die bloße Abbildung des verheißungsvoll schimmernden Firmaments ehrgeizigen Filmkünstlern zu wenig wurde. Jahrzehnte vor Beginn der bemannten Raumfahrt wagte der französische Regie-Pionier Georges Méliès, inspiriert von Jules Verne und H. G. Wells, seine legendäre „Reise zum Mond“ (1902). Darin lassen sich tollkühne Forscher von einer Riesenkanone in die Stratosphäre schießen, was buchstäblich ins Auge des genervten Erdtrabanten geht: Als Science-Fiction geht dieses Meisterstück verspielter Fantastik kaum durch, doch seine Bilder bezauberten ein Weltpublikum – und zeitigten zahlreiche Nachahmer.