"Heute" trennt sich von Chefredakteur Richard Schmitt

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Die Gratiszeitung "Heute" bekommt überraschend einen neuen Chefredakteur: Wolfgang Ainetter, der Josef F. für die "Bild" interviewte, wird das Blatt leiten.

Die Gratiszeitung "Heute" trennt sich nach sechs Jahren von ihrem Chefredakteur Richard Schmitt. Das gab Herausgeberin Eva Dichand am Montag bekannt. Gründe wurden nicht angegeben. "Wir freuen uns auf einen neuen Schwung und weitere Reichweitenzuwächse in den kommenden Jahren", so die Herausgeberin.

Nachfolger wird ab März Wolfgang Ainetter, der bisher das Ressort Nachrichten in der deutschen Boulevardzeitung "Bild" leitete. Der 40-Jährige hatte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt, als er sich in die Justizhaftanstalt Stein einschlich und den Inzesttäter Josef F. interviewte. Das hatte sogar eine Anzeige zur Folge.

Schmitt war umstritten

Die Entscheidung dürfte kurzfristig gefallen sein, auch die Redaktion hat nach Presse.com-Informationen erst am Montagnachmittag davon erfahren.

Ganz überraschend kommt der Schritt aber nicht: Unter den Mitarbeitern war Schmitt wegen seines rauen Umgangstons umstritten. Vor zwei Monaten soll er deswegen von der Geschäftsführung bereits verwarnt worden sein.

Online, iPhone, iPad

Ainetter wird die Gratiszeitung ab Anfang März 2011 gemeinsam mit seinen Stellvertretern Peter Lattinger und Thomas Staisch leiten. Er soll auch sein Know-How im Onlinebereich und bei iPad- und iPhone-Applikationen einbringen, so "Heute". Hier soll ein Schwerpunkt des Verlages in der Zukunft liegen.

Sein Engagement gilt auch als Coup von "Heute"-Chefin Dichand gegen Konkurrenten Wolfgang Fellner, der mit Ainetter immer wieder zusammengearbeitet hatte.

Der 40-Jährige studierte in Innsbruck Germanistik und Philosophie, begann seine journalistische Karriere in der Lehrredaktion von Alfred Worm und war von 1996 bis 2005 bei "News" tätig. 2005 wechselte Ainetter zur "Bild".

(her/APA)

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