Frank Stronach und der Sinn des Lebens bei Fellner live

Der Sohn von Wolfgang Fellner mit dem Austro-Kanadier.
Der Sohn von Wolfgang Fellner mit dem Austro-Kanadier.(c) Screenshot
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Der Milliardär ist nachdenklich geworden und spricht über Gott als junge Frau, den Umgang mit Tieren und die Prioritäten, die man haben muss.

Man sah Frank Stronach lange nicht in der Öffentlichkeit - zumindest nicht in Österreich. Weshalb man von der leisen Nachdenklichkeit, die er am Dienstag auf oe24.at bei Niki Fellner an den Tag legte, durchaus überrascht sein konnte. „Ja, ich habe mich ein bisschen zurückgezogen“, sagt der Milliardär. Und, so viel wird schnell klar, mit tiefer gehenden Dingen beschäftigt. Mit neuen Geschäftsideen etwa, aber auch mit einem Buch, das dieser Tage präsentiert wird: „Die Frage aller Fragen“ heißt es, und das Cover ziert ein Pegasus, der einen Drachen niederringt - ein Sinnbild des Kampfes zwischen Gut und Böse. Die Frage über allem: „Woher kommen wir, wohin gehen wir?“ 

Dabei ließ Stronach sich durchaus von Astrophysiker „Stephen Hopkins“ [sic] und seiner These inspirieren, dass die Menschheit – wenn sie so weitermacht - noch maximal hundert Jahre auf diesem Planeten habe. Und stellte auch die Gottesfrage, die für ihn selbst aber doch nicht geklärt scheint: „Ich glaube an irgendetwas Gutes. Wie der Gott wirklich ausschaut, ist es ein alter Herr, wenn schon eine junge Frau, ich glaube an irgendetwas Gutes.“ 

Die Politik als Fehler?

Nun wirkt Stronach also sehr viel nachdenklicher, geradezu wehmütig. Im Rückblick sagt er über sein Leben: „Wenn ich es heute noch einmal machen würde, würde ich es ganz anders machen. Das Leben war gut zu mir und die Erfahrung, wenn ich das in wirklich nicht in einem politischen Sinn, nur in einem sozial-ökonomischen vorgebracht hätte, würde das viel besser gewesen sein.“ Er komme aber noch gern nach Österreich – und das mindestens alle zwei Monate. Übrigens plant Stronach, „die Dinge, die ich in Österreich habe“, im Laufe der Zeit zu verkaufen, schließlich haben seine Kinder kein Interesse daran.

Und wichtiger als eine Firma sei die Frage, welche Gedanken er hier lassen könne. Und wichtig seien die Prioritäten. Die oberste muss zum Beispiel sein, einen Atomkrieg zu verhindern. Nummer zwei ist "der Planet Erden, wir haben schon acht Milliarden Menschen auf der Erde, Plastikseen, der Planet kann das nicht schaffen." Wir müssten darüber nachdenken, wie man das rückgängig machen könne. In seinem Buch geht es in 29 Kapiteln um eigentlich alles, auf „Gesundes Essen produzieren“ folgt etwa „Wege zum Weltfrieden“.

„Tiere haben ein Herz, haben Gefühle“

Der Kreislauf der Natur ist es aber, über den er vor allem sprechen will. Chemikalien in Lebensmitteln machen ihn ebenso traurig wie die Zahl der Allergien. Weshalb er nun auf Bio-Lebensmittel setzt: Mittlerweile hat er eine Ranch mit 800 Rindern, aber mit dem Schlachten hat er es nicht so, denn „Tiere haben ein Herz, haben Gefühle.“ Er habe mit verschiedenen Leuten gesprochen, auch mit Priestern, und es hieß immer, Tiere seien dem Menschen unterstellt. „Aber das heißt noch lange nicht, dass wir da grausam sein können.“ Aber „wenn man alles unternimmt um zu vermeiden, dass Tiere Stress und Schmerzen haben“, dann könnte man es machen. „Es ist ein Teil des Universums“, so sein Schluss.

Fellner, wortkarg, übt sich in ernstem Blick. Bekommt er gerade Lust auf einen Burger? Schwer zu sagen. Ob Stronach nun ein Grüner sei, fragt er, aber der Austro-Kanadier verneint. „Das hat mit dem überhaupt nichts zu tun.“ Die Natur sei sehr wichtig, aber „wenn die Wirtschaft nicht funktioniert, funktioniert gar nichts.“ Stronach denkt bzw. arbeitet übrigens daran, eine Bio-Supermarktkette zu gründen. Und, wer sich das noch fragt: So esoterisch, dass er die Politik von Donald Trump ablehnen würde, ist der Milliardär nun auch wieder nicht geworden. 

Beruhigend irgendwie, alles verändert sich, alles bleibt gleich, und das zur selben Zeit. Und wer sich ebenfalls viele Gedanken macht, beim Rasenmähen etwa, über Steuern und die Seele und vielleicht die Welt als Ganzes, Gott als Frau und die Rechte von Tieren, kann den Buchgedanken noch zur Pension weiterführen. Denn wir lernen: „Wenn man älter wird, denkt man nach über den Sinn des Lebens.“

Die Sendung zum Nachschauen >>>

Die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt Stronach nicht nur einmal.
Die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt Stronach nicht nur einmal.(c) Screenshot

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