Burgtheater: Großer Abend für Nervensäge Mary Tyrone

Corinna Kirchhoff zeigt als Mary Tyrone alle Facetten, die nur denkbar sind – ihr zur Seite bzw. als ihr Widerpart: Sven-Eric Bechtolf.
Corinna Kirchhoff zeigt als Mary Tyrone alle Facetten, die nur denkbar sind – ihr zur Seite bzw. als ihr Widerpart: Sven-Eric Bechtolf. (c) APA/ROLAND SCHLAGER
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Andrea Breth inszeniert fulminant das redselige, dennoch treffende Familiendrama „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ von US-Nobelpreisträger Eugene O'Neill. Corinna Kirchhoff spielt die Morphinistin: atemberaubend.

Eine Stimme wie ein Reibeisen. Von Beginn an ist klar, wer diese Aufführung dominiert: Corinna Kirchhoff in Eugene O'Neills autobiografischem Familiendrama „Eines langen Tages Reise in die Nacht“, seit Samstagabend im Burgtheater zu erleben. Unbedingt! Andrea Breth hat inszeniert, anfangs werden die Regieanweisungen verlesen, neuerdings gibt es ein Übersetzungsband. Manchmal ist das Englische besser zu verstehen als das Deutsche.

O'Neill (1888-1953) hat viel von Strindberg, doch wirkt er weder mystisch noch egozentrisch. Die Wucht antiker Tragödien wetterleuchtet in seinen Stücken – und irische Lyrik. Der Vater war Schauspieler. Nach erfolgreichen Anfängen mit Shakespeare erwarb er die lukrative Produktion „Der Graf von Monte Christo“ und tourte als dieser durch die Lande, seine Angehörigen mit sich schleifend. In „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ wird die Familiensaga ziemlich genau so nacherzählt, wie sie sich ereignete.

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